Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Haberstroh besorgt über AfD-Umfragewerte - Neujahrsempfang der Stadt

Stand: 14.01.24 15:57 Uhr

In Metzingen hat Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh zum traditionellen Neujahrsempfang in die Stadthalle eingeladen. Gemeinsam mit Bürgern der Stadt und allen Gästen hat sie das vergangene Jahr in der Sieben-Keltern-Stadt Revue passieren lassen und einen Ausblick auf das neue Jahr geboten.


Draußen vor der Stadthalle konnten sich die Besucher an einer Graffiti-Wand künstlerisch betätigen, innen konnten sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Und dann der Rede von Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh lauschen. Rund eine Stunde war sie lang. Und ging ein auf die wichtigsten Metzinger Themen des vergangenen Jahres. Und das waren eine ganze Menge.

"Das Jahr 2023 ist vorbeigegangen wie im Flug, also war für mich, ich habe es in meiner Rede beschrieben wie „Atemlos" von Helene Fischer, weil so viele Dinge passiert sind im letzten Jahr, so viele Veranstaltungen, die wir hatten und so viele Projekte auch, an denen wir gearbeitet haben", so Oberbürgermeisterin Haberstroh.

Ein Thema sticht dabei besonders heraus: Das weite Feld von Bildung und Kinderbetreuung. Und da richtete Oberbürgermeisterin Haberstroh einen klaren Appell an die Landespolitik beim Thema Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Der Fachkräftemangel mache es schwer – vor allem da Baden-Württemberg zwei Komma neun Kinder pro Fachkraft vorschreibt, wenn es im Schnitt bundesweit vier Komma eins pro Fachkraft sind.

"Metzingen ist aktuell noch ganz gut aufgestellt", sagte Haberstroh, "Aber auch wir stehen vor der Herausforderung, genügend Fachkräfte auch für unsere Kindertageseinrichtungen zu finden, aber man muss sich nur mal umgucken in der ganzen Region, alle Städte und Kommunen, die stöhnen unter dieser Last, und da wäre ein Landtagsbeschluss hilfreich."

Mehr Fachkräfte auch durch Zuwanderung. Von 13.000 in Metzingen Beschäftigten seien immerhin 3.000 ausländische Staatsbürger. Doppelt so viele wie noch vor zwölf Jahren. Das zeige: Ohne den Zuzug hätte Metzingen vieles nicht erreichen können.

Carmen Haberstroh: "Mir ist total wichtig, dass wir Zuwanderung brauchen, und Integration muss uns gelingen, weil wir brauchen diese ausländischen Arbeitskräfte und Fachkräfte, weil ohne diese ausländischen Arbeitskräfte und Fachkräfte würden in unseren Unternehmen, aber auch in der Verwaltung, in der Kinderbetreuung unglaublich viele Arbeitskräfte fehlen."

Dass die AfD in aktuellen Umfragen im Osten Deutschlands stärkste Kraft ist, macht Haberstroh Sorgen. Und sie forderte die Zuhörer auf, klar darüber zu sprechen, wofür die AfD stehe: "Die AfD „nur" als rechtsextrem zu brandmarken, das reicht nicht aus, die AfD steht für keinen Mindestlohn, keine Gewerkschaften, keine Ausländer in Deutschland, Einschränkung von Rechten für Schwache, Einschränkung von Rechten für Frauen, und darüber müssen wir sprechen", so Haberstroh.

Und nicht nur das: Alle Unternehmer, mit denen sie im Gespräch sei, sehe die AfD als eine Gefahr für den Wohlstand, da sie Fachkräfte aus dem Ausland abschrecke.

WERBUNG:



Seitenanzeige: