Cem Özdemir in Rottenburg | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Cem Özdemir besucht Forsthochschule

Stand: 27.10.23 16:53 Uhr

Geboren im heutigen Bad Urach, Studium und Ausbildung in Reutlingen absolviert. Trotz seiner inzwischen langjährigen Tätigkeit im Bundestag ist Cem Özdemir auch mit der Region Neckar-Alb eng verbunden. Am Donnerstag war der heutige Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft zurück in seiner früheren Heimat - für einen Besuch an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg.


Nach der Ankunft ging es für den Bundeslandwirtschaftsminister, der unter anderem von Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher und dem Bundestagsabgeordneten Chris Kühn empfangen wurde, dann auch gleich in einen sehr gut gefüllten Hörsaal zu einer Diskussionsrunde.

Zu dieser hatte ihn die Hochschule eingeladen, und das nicht ohne Grund. Denn zu diskutieren gab es viel. Besonders wichtig war den Studenten das Bundeswaldgesetz.

"Das Bundeswaldgesetz, das wir neu schreiben wollen, fußt ja auf dem bisherigen von 1975. Seither hat sich vieles geändert, wir reden mittlerweile von der Klimakrise, auch das Thema Artenvielfalt wird mittlerweile anders betrachtet wie es vielleicht damals in der breiten Masse betrachtet wurde" so Özdemir.

Allgemein müsse das Schützen des Waldes und das Nutzen seiner Ressourcen in einem gesünderen Verhältnis zueinander stehen. Das solle das Bundeswaldgesetz leisten, erläuterte Özdemir. Und das sei auch wichtig, denn hierbei ginge es um langfristige Entscheidungen.

"Die Entscheidungen, die wir heute treffen, die werden ganze Generationen von Wäldern – und damit auch die derer, die ihn nutzen – betreffen. Insofern muss man das sehr gut vorbereiten, und das versuchen wir hier zu machen. Deshalb sind solche Hochschulen wie hier in Rottenburg natürlich wahnsinnig wichtig" so der Bundeslandwirtschaftsminister weiter.

Trotz der ernsten Themen war die Stimmung gut, auch den ein oder anderen Spruch ließ sich Özdemir nicht entgehen. Wieder ernst wurde der Minister beim Thema Lebensmittelverschwendung. Hier forderte Özdemir nicht nur längere Mindeshaltbarkeitsdaten, auch der Handel müsse darüber besser informieren. Doch der Minister wollte nicht nur Wissen vermitteln, auch er selbst wolle etwas lernen.

"Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir das Wissen, was hier vorhanden ist und in großartiger Weise erworben und vermittelt wird, wenn wir das nicht nutzen würden" sagte er.

Ein Punkt blieb ihm auch nach dem offiziellen Teil am Donnerstag in Erinnerung:

"Zum Beispiel dass die Abschlüsse in den unterschiedlichen Bundesländern anerkannt werden, dass Praktika anerkannt werden. Denn es macht ja keinen Sinn, dass jemand im einen Bundesland Wissen erwirbt, das im anderen nicht anwenden kann. Das muss besser werden – auch europäisch. Insofern habe ich mir auch ein paar Sachen aufgeschrieben, die ich mit meinen Agrarministerkollegen besprechen werde."

Dieses Versprechen konnte Özdemir während der Veranstaltung geben. Und am Ende war – trotz vieler fachlicher Gespräche – auch Zeit für ein kleines Geschenk und den ein oder anderen Fotowunsch.

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