Fluchtlichter und Notstrimaggregate der Feuerwehr Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Auf Blackout vorbereitet

Stand: 17.10.23 16:54 Uhr

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen gemütlich zu Hause vor dem Fernseher, und plötzlich geht das Gerät aus - und alle Lichter ebenfalls. Stromausfall. Was bei mehreren Minuten nervig ist, kann bei mehreren Stunden schon existenziell sein. Denn Heizung, Kühlschrank, Telefon, Internet, das alles funktioniert plötzlich nicht mehr. Auch Tankstellen und Supermärkte müssen schließen. Vor allem aber: Sie sind von jeglicher Information abgeschnitten und wissen nicht, wie lange der Stromausfall noch dauert. Für diesen Fall hat die Stadt Reutlingen ein Notfallkonzept erarbeitet.


Notstromaggregate der Feuerwehr Reutlingen. Die Stadt hat sie für 600.000 Euro angeschafft, und jetzt werden sie auf sechs Hallen im gesamten Stadtgebiet verteilt. Dort sollen sogenannte Leuchttürme entstehen.

"Leuchtturm soll bedeuten an dieser Stelle, dass die Halle zum einen beleuchtet ist, zum anderen leicht beheizt ist und die Leute hingehen können, die Bevölkerung sich an so eine Halle wenden kann", sagte Miran Gorisek, bei der Feuerwehr Reutlingen Sachgebietsleiter der Krisenmanagementplanung. "Dort ist Personal, mehr zur Erreichung von Informationen, zur Erreichung von Nachrichten und auch zum Absetzen von Notrufen."

Solche Leuchttürme im Reutlinger Stadtgebiet sind: die Turn- und Sporthalle des Isolde-Kurz-Gymnasiums, die Sporthalle der Eduard-Spranger-Schule, die Wittumhalle, die Julius-Kemmler-Halle in Betzingen, die Halle der Mörike-Schule in Sondelfingen und die Roßberghalle in Gönningen. Hinzu kommt die Stadthalle; dort steht aber bereits ein Notstromaggregat.

Mirian Gorisek: "Der Strom von so einem Aggregat ist etwa acht bis neun Stunden, zehn Stunden, je nach Belastung des Aggregates, wir haben aber hier zusätzlich zwei mobile Tankstellen beschafft à 1000 Liter, so dass wir dann eine Logistik im Hintergrund aufbauen können, um diese Aggregate dann nach und nach immer wieder mit Sprit zu befüllen."

Auch Finanzbürgermeister Roland Wintzen war gekommen, um sich persönlich ein Bild von den Notstromaggregaten zu machen. So ein länger anhaltender und großflächiger Stromausfall, ein sogenannter Blackout sollte auf keinen Fall unterschätzt werden: Zum Beispiel für Leute, die auf entsprechende Geräte für ihre Gesundheit angewiesen sind, so Wintzen, aber auch wenn es um das Thema Babynahrung zubereiten ginge, da auch brauche man Elektrizität. Auch Tankstellen sind wegen ihrer Pumpen auf Strom angewiesen.

Damit auch die Bevölkerung auf solch einen Fall vorbereitet ist, hat die Feuerwehr die Broschüre „Langanhaltender Stromausfall" herausgebracht. Sie kann auch online auf dem Internetauftritt der Stadt Reutlingen abgerufen werden.

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