Robert Hahn ist angefressen. Der Erste Bürgermeister der Stadt Reutlingen ärgert sich über die ablehnende Haltung der Reutlinger Schulen gegenüber den Plänen der Stadt, ein Gymnasium in privater Trägerschaft bauen zu wollen. Vor allem einen Punkt kritisiert er stark.
"Ich finde kaum Worte. Es ist eine Nullnummer. Es wird gesagt, das könnte man irgendwie noch ein paar Jahre verdrücken, bis man dann seitens der Stadt zu eigenen Lösungen kommt. Ich sehe diese Zeit nicht, ich weiß nicht was ein paar Jahre sind, ich sehe im Moment überhaupt keine Perspektive das in städtischer Regie zu realisieren" sagte Hahn.
Bereits in der aktuellen Situation sei in den Gymnasien für die Schülerzahl eigentlich nicht genügend Platz.
"Wir haben jetzt schon drei Züge zu viel in unseren Gymnasien und es werden weitere Züge dazu kommen. Wir brauchen dringend mehr Raum und wir ringen derzeit um eine Lösung, diesen Raum herzustellen" ergänzte Hahn.
Deshalb spricht aus Sicht der Stadt einiges für den Bau eines Gymnasiums in privater Trägerschaft. Die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg war von der Stadt angefragt worden und hatte Interesse gezeigt.
Die Gegenargumente stützen sich vor allem darauf, dass sich die Stadt dem privaten Schulträger zu jährlichen Zuschüssen in Millionenhöhe verpflichten würde – und das über 60 Jahre lang. Das geht aus einer Petition hervor, die der Schulamtsdirektor außer Dienst, Wolfgang Straub, heute an Oberbürgermeister Thomas Keck übergeben hatte.
Die Stadt wiederrum wies darauf hin, dass die Zahlen, auf die sich Staubs Berechnungen stützen, nicht stimmen würden. Außerdem seien die Kosten für eine Erweiterung der bestehenden Schulen deutlich höher.
"ie Variante der Evangelischen Schulstiftung würde im Kapitalwert, bezogen auf 60 Jahre, aufsummiert etwa 58 Millionen Euro kosten und die Variante durch Eigeninvestitionen der Stadt, durch Anbauten an städtische Gymnasien würde, ebenfalls auf 60 Jahre aufsummiert, 87 Millionen Kapitalwert bedeuten" erläuterte Finanzbürgermeister Roland Wintzen.
Doch wie geht es jetzt weiter? Am 29. Juni soll der Gemeinderat über die Umsetzung der Schulentwicklungsplanung entscheiden. In der zweiten Jahreshälfte soll dann schlussverhandelt werden, ehe der Vertrag Ende des Jahres fertig sein soll.
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