Pfullingen:

Volkshochschulen kooperieren bei Integrationskurs für ukrainische Geflüchtete

Stand: 16.06.23 17:10 Uhr

Menschen, die durch Flucht oder Migration nach Deutschland kommen, zum Beispiel Geflüchtete aus der Ukraine, müssen als erstes die deutsche Sprache lernen. Diese Deutschkurse müssen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF zertifiziert sein. Das BAMF bezahlt die Kurse mit Steuergeldern, bestimmt dafür aber auch bis ins Detail wer wo wie welche Teilnehmer unterrichtet. Jetzt gibt es auch in Pfullingen bei der Volkshochschule einen solchen BAMF-zertifizierten Integrationskurs. Das war aber nur möglich durch eine Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Metzingen-Ermstal.

Deutschstunde im einzigen Integrationskurs Pfullingens bei Karin Wegner. Siebzehn Geflüchtete aus der Ukraine lernen bei ihr, wie sie sich im Alltag mit den Deutschen verständigen können. Mit der Ankunft der ersten Geflüchteten in Pfullingen hatte die Volkshochschule Basiskurse angeboten, die nicht BAMF-zertifiziert waren. "Die Teilnehmerinnen in den Basiskursen haben sich dafür eingesetzt, dass sie hier vor Ort einen Kurs, einen Integrationskurs besuchen konnten, und daraufhin haben wir Kontakt mit der Metzinger vhs aufgenommen", berichtet der kommissarische Leiter der vhs Pfullingen Mert Akkeceli.

Denn die vhs Metzingen-Ermstal ist bereits BAMF-zertifiziert. Die vhs Pfullingen hat dagegen eine eigene Zulassung nicht bekommen. Damit die Kurse trotzdem in Pfullingen stattfinden konnten, mussten die Verantwortlichen Fotos des Raumes an das BAMF schicken. Oliver Beck, Leiter der vhs Metzingen-Ermstal: "Das BAMF hat eben eine Verwaltungsvorschrift ausgegeben mit denen diese Kurse begleitet werden, die werden nachrangig zum Ausländergesetz umgesetzt, und dazu gibt es einen größeren Aktenordner an Vorschriften, den wir alle, die wir umsetzen müssen."

Auch unterrichten darf nur, wer BAMF-zertifiziert ist. Hochschulstudium und BAMF-eigene Fortbildungen sind Pflicht. Schließlich bestimmt das BAMF auch über die Teilnehmer. Wer Bürgergeld bekommt, ist sogar zur Kursteilnahme verpflichtet. Jedes Mal muss jeder Teilnehmer seine Anwesenheit durch eine Unterschrift bestätigen.

"Diese Unterschrift wird für jeden Kurstag dann noch mal geprüft beim Bundesamt, und erst mit der geprüften Unterschriftsliste bekommen wir dann auch wiederum das Geld, um diesen Kurs zu finanzieren, das heißt, die Kursleitung, die Räume und die Verwaltung zu bezahlen", sagte Beck.

Doch Fehlzeiten gibt es in diesem Kurs kaum. Manche Teilnehmerinnen seien sehr engagiert, da sie auch selber in der Ukraine als Lehrerinnen gearbeitet hätten, so Mert Akkeceli. Die Motivation bei ihnen ist besonders hoch.