Passend zum „Tag des Lärms" am 26. April können sich auch die Bewohner des Bad Uracher Ortsteils Seeburg über Lärmschutzmaßnahmen freuen. Denn künftig erstreckt sich das innerorts geltende Tempo 50 für Motoradfahrer auch auf 300 Meter hinter dem Ortsschild, an der Ortsausfahrt in Richtung Hengen.
Stadt hat sich viele Jahre für das Tempolimit eingesetzt
„Also dieses Beschleunigen nach dem Ortsschild wird dann einfach um 300 Meter Richtung Römerstein/Hengen verlagert und die starke Lärmbelästigung wird dadurch deutlich minimiert. Die Regelung gilt an Samstagen, Sonntagen und an Feiertagen für Mai, Juni, Juli und August. Das ist schon mal ein riesiger Erfolg, der einfach jetzt, nach vielen Jahren Bemühungen, eingetreten ist", erklärt der Bad Uracher Bürgermeister Elmar Rebmann.
Denn obwohl auf der Strecke im Schnitt 600 Motoradfahrer unterwegs sind, in Spitzenzeiten sogar bis zu 1800 Zweiradfahrer pro Tag, war die Ausweitung des Tempolimits nicht einfach umzusetzen.
„Und in der Straßenverkehrsordnung ist im Moment die Leichtigkeit des Verkehrs, also sprich, dass der Verkehr leicht fahren kann, das Hauptkriterium. Punkte wie Gesundheitsschutz oder Lärmschutz spielen da im Moment gar keine Rolle und deswegen ist es so schwer, wenn wir Verkehrsrechtsregelungen aufgrund von Gesundheits- oder Lärmschutz anordnen möchten", erklärt die baden-württembergische Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmermann.Das Land Baden-Württemberg arbeite zusammen mit der Initiative Motorradlärm intensiv daran, den Bund zur Änderung der Straßenverkehrsordnung zu bewegen, bisher noch erfolglos, erklärt die Verkehrsstaatssekretärin.
Motorräder sind lauter
Nach dem Lautertal in dem es ebenfalls ein ausgedehntes Tempolimit gibt, wird es künftig aber auch für die Seeburger etwas ruhiger werden. Zwar können auch Pkws laut sein, das Tempolimit gilt allerdings nur für Motoradfahrer. Denn insbesondere beim Beschleunigen seien Motorräder etwa vier Mal so laut wie Kraftfahrzeuge, erklärt der Leiter der Starßenverkehrsbehörde im Landkreis Reutlingen, Niklas Barnstorf. Außerdem hätten die Motorräder einen anderen Sound, was für Anwohner „nerviger" sei, so Barnstorf. Zudem kommt die Topografie. Die Tal-Lage plus Felsen auf beiden Seiten wirken quasi schallverstärkend. Ob sich Motorradfahrer an die neue Regelung halten und den lärmintensiven Beschleunigungsvorgang künftig 300 Meter später durchführen, wird auch mithilfe von Videofahrzeugen der Polizei kontrolliert werden, erklärt Niklas Barnstorf.
Alle Beteiligten hoffen, dass sich durch diese Maßnahme sowohl die Freude am Motorradfahren in dieser schönen Landschaft als auch der Lärmschutz der Seeburger Einwohner künftig besser vereinen lässt.
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