Kreissparkasse Reutlingen veröffentlicht Bilanz 2022 | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Metzingen:

Kreissparkasse veröffentlicht Geschäftszahlen

Stand: 02.03.23 16:28 Uhr

Die Kreissparkasse Reutlingen hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 bekannt gegeben. Demnach blickt man trotz dem allgegenwärtigen Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Inflation auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Vor allem in einem Bereich machen sich die Verantwortlichen für die Zukunft aber Gedanken.


In der neuen Filiale in Metzingen hat die Kreissparkasse Reutlingen die Bilanz für das Jahr 2022 bekannt gegeben.

Demnach wuchs die Bilanzsumme auf rund 6,2 Milliarden Euro, was die Marke aus dem Vorjahr um knapp zwei Prozent übersteigt.

Das Volumen der Kundenkredite lag bei rund 4,1 Milliarden Euro. Eine Zahl, die besonders auffällig ist.

"Wir sind mit dem Kreditgeschäft im Jahr 2022 sehr zufrieden, zum ersten Mal haben wir die Schwelle von 4 Milliarden Euro in den Kreditbeständen überschritten. Das war ein Wachstum von 9,2 Prozent, die wir an neuen Kundenkrediten in unserer Bilanz verbuchen können" sagte Vorstandsmitglied Martin Bosch.

Gut zwei Milliarden davon fallen auf private Kunden zurück, vor allem für Baufinanzierungen. Die andere Hälfte sei auf Firmenkredite zurückzuführen.

Ein Problem bei den Krediten sei aber das stark erhöhte Zinsniveau. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres sei dieses noch einmal um etwa 3 Prozent gestiegen. Dies wirke sich beispielsweise auf den Wohnungskauf aus.

"Vor allem junge Menschen und Familien haben lange nach ihrem Wohntraum gesucht und der Markt war so geprägt dass es wenig Angebot gab, aber viel Nachfrage – teilweise kamen auf eine Immobilie 100 bis 120 Menschen. Das Thema hat sich gedreht" so Bosch.

Eine weitere Herausforderung stelle nach wie vor die Niedrigzinspolitik dar. Diese führe dazu, dass der Jahresüberschuss zurückgeht – bei der Kreissparkasse Reutlingen im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent.

Ein gewisses Eigenkapital sei aber wichtig, da ansonsten die von der Aufsicht gestellten Anforderungen nicht erreicht werden könnten.

"Wir müssen künftig verstärkt darauf achten ausreichende Betriebsergebnisse zu erzielen. Dass war in Zeiten einer Null- oder Negativzinspolitik der europäischen Zentralbank für uns nur schwer möglich. Es dürfte aber durch das jetzt erreichte Zinsniveau in den Kapitalmärkten wieder besser gelingen" so der Vorstandsvorsitzende Michael Bläsius.

Zufrieden zeigte man sich hingegen mit den Kundeneinlagen.

"Wenn wir auf unser Geschäft im vergangenen Jahr blicken stellen wir fest, dass die Kundeneinlagen weitgehend stabil geblieben sind, was für uns sehr wichtig ist. Es ist auch ein Zeichen des Vertrauens dass die Kunden ihre Gelder bei uns belassen" so Bläsius.

Weiter gestiegen sind auch die Onlinebanking-Nutzer. Dies käme überraschend, nachdem sich die Pandemielage entspannt hatte. An die Schließung von Filialen denke man deshalb aber nicht.

"Wir sind ein Flächenanbieter und eine Sparkasse die auch sichtbar sein will. Unsere Mitarbeiter und unsere Filialen sind trotz der Digitalisierung das Gesicht der Sparkasse. Deswegen zeigen wir auch weiterhin Präsenz" so der stellvertretende Vorsitzende, Joachim Deichmann.

Dennoch rechne man damit, dass sich dieser Trend von jetzt an fortsetzt. Da man dadurch aber Papier spare, zeigte man sich mit der Entwicklung zufrieden.

WERBUNG:



Seitenanzeige: