Jahresinterview mit Bürgermeister Rebmann | Bildquelle: RTF.1

Bad Urach:

Jahresinterview mit Bürgermeister Elmar Rebmann

Stand: 02.01.23 16:24 Uhr

Zwei Großereignisse werfen in Bad Urach ihre Schatten voraus: Auf der einen Seite das 300-jährige Bestehen des Uracher Schäferlaufs. Hierzu wurde im vergangenen Jahr eine eigene Tracht vorgestellt. Auf der anderen Seite die Gartenschau 2027. Bis dahin ist noch viel Zeit, aber der raumplanerische Wettbewerb wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen, und in diesem Jahr soll es an die konkreten Planungen gehen. Und auch bei den Geothermie-Bohrungen tut sich was. Mit Bürgermeister Elmar Rebmann blicken wir zurück auf das vergangene Jahr und wagen einen Ausblick auf das, was die Kurstadt im Ermstal im kommenden Jahr erwartet.


Alle zwei Jahre feiert Bad Urach seinen Schäferlauf. Doch in diesem Jahr ist es noch etwas ganz besonderes. Denn es steht das 300-jährige Bestehen dieser Tradition auf dem Terminplan. Und das wird so groß gefeiert, dass die ersten Veranstaltungen dazu bereits im vergangenen Jahr stattfanden. Allen voran die Präsentation der neuen Schäferlauftracht im April auf dem Marktplatz. Auch ein Festakt und viele weiteren Überraschungen sind geplant.

"Wir freuen uns wirklich sehr auf dieses Jubiläum. Es ist eine Menge Arbeit, die wir alle zusammen aber wirklich mit sehr vel Freude in Angriff nehmen, um den Schäferlauf in einem würdigen Rahmen zu feiern" so Rebmann.

Groß gefeiert wird sicherlich auch im Jahr 2027 – auch ein Schäferlaufjahr – und das Jahr der Gartenschau. Im vergangenen Jahr hatte die Firma Planorama aus Berlin den Raumplanerischen Wettbewerb gewonnen; jetzt geht es an die Umsetzung. Doch im Zusammenhang mit der Gartenschau-Bewerbung gab es für Elmar Rebmann und seine Stadtverwaltung auch eine unerfreuliche Begebenheit: Ein Bad Uracher hatte ihn wegen Untreue angezeigt.

"Ich habe dann aber offensiv gesagt, wir sind bereit und stellen alle Unterlagen, die die Staatsanwaltschaft beziehungsweise die damit beauftragte Dienststelle der Polizei benötigt. Ich habe da keine Scheu, das alles offenzulegen und sehe dem auch mit einem gewissen Maß der Gelassenheit entgegen" erklärte der Bürgermeister.

Erfreulicher dagegen aus Rebmanns Sicht die Herbstlichen Musiktage. Auch die wird es dieses Jahr wieder geben, und im vergangenen Jahr waren sie ein großer Erfolg.

"Anfangs hat man die Zurückhaltung der Gäste an den Vorverkäufen durchaus gespürt. Dafür haben wir an den Abendkassen so viele Karten wie noch nie verkauft und somit kann man sagen, dass die herbstlichen Musiktage auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg waren."

Weitere Veranstaltungen waren im vergangenen Jahr das 1250-jährige Bestehen der Teilgemeinde Seeburg und die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann.

Die Haushaltslage hat sich positiv entwickelt. Bad Urach hat die höchsten Gewerbesteuereinnahmen, an die man sich zurückerinnern kann. Das liegt an der heimischen Industrie, aber auch an der positiven Entwicklung im Tourismus. Denn die Kurstadt im Ermstal ist bei Übernachtungsgästen wie Tagesausflüglern gleichermaßen beliebt.

"In diesem Jahr sind dann die Lockerungen eingetreten und das hat man gespürt. Es sind mehr Menschen da, die dann auch länger bleiben und übernachten. In den Jahren 20 und 21 waren wir natürlich sehr überrannt von den Tagestouristen, weil viele auch erst durch Corona das Wandern oder die Natur für sich entdeckt haben und da bietet Urach vielfältige und reizvolle Ausflugsziele."

Was Bad Urach dabei auch hilft, ist der Status als Kurort. Das warme Thermalwasser für die Albthermen kommt aus dem Erdinneren, und diese Wärmequelle soll jetzt weiter erschlossen werden. Bei Geothermie-Bohrungen stieß man in 700 Metern auf warmes Wasser. Dieses soll jetzt in ein Nahwärmenetz eingebunden werden.

"Und da werden wir in den nächsten Wochen und Monaten entsprechende Ergebnisse präsentieren, wie weit das Wasser, das wir gewinnen reicht und wie viele Haushalte wir in der Stadt Bad Urach wir damit versorgen können und ich denke dass wäre ein Riesenschritt in Richtung Klimaneutralität."

Hier will Bürgermeister Rebmann kein Datum nennen. Aber mit einer Klimaschutzmanagerin soll es dem CO2-Ausstoß an den Kragen gehen. Außerdem soll nach neuen Flächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen und für Windkraftanlagen gefahndet werden. Es bleibt also auch in diesem Jahr viel zu tun.

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