Brennender russische Jeep 1 | Bildquelle: Ukrainische Streitkräfte

Ukraine:

Russische Front in Nordost-Ukraine kollabiert. Russen sollen Iyzum verlassen haben. "20. russische Armee existiert nicht mehr"

Stand: 10.09.22 18:42 Uhr

Ukrainischen Medienberichten und SocialMedia-Berichten zufolge kollabiert derzeit die Russische Front im Nordosten der Ukraine. Die russische Armee im besetzten Iyzum soll bereits gestern Abend den Befehl erhalten haben, sich aus der Stadt abzusetzen. Zuvor soll sich der russissche Stadtkommandant abgesetzt haben. Die 20. russische Armee soll komplett aufgerieben worden sein. Lesen Sie hier, was bisher bekannt ist:

Ukrainischen Medienberichten und SocialMedia-Berichten zufolge kollabiert derzeit die Russische Front im Nordosten der Ukraine. Die russische Armee im besetzten Iyzum soll bereits gestern Abend den Befehl erhalten haben, sich aus der Stadt abzusetzen. Zuvor soll sich der russissche Stadtkommandant abgesetzt haben. Die 20. russische Armee soll komplett aufgerieben worden sein. Lesen Sie hier, was bisher bekannt ist:

Die russische Nordost-Front ist offenbar in Auflösung begriffen: Nach einem Überraschungsvorstoß der ukrainischen Streitkräfte am 7. September 2022 drangen diese tief hinter die russischen Linien Richtung Kupiansk vor und befreiten binnen drei bis vier Tagen rund 2.500 Quadratkilometer von den putinrussischen Besatzern. 

Die Rückeroberung von Kupiansk wurde am heutigen Samstag um 10:55 Uhr deutscher Zeit von der Internet-Tagezeitung "Ukrainische Prawda" gemeldet. Sie beruft sich auf Informationen der militärisch-zivilen ukrainischen Regionalverwaltung.

Bei ihrem Überraschungsangriff im Osten der Ukraine hatten die ukrainischen Streitkräfte die russischen Invasoren offenbar vollständig überrumpelt: Binnen drei bis vier Tagen befreiten die Ukrainer rund 2.500 Quadratkilometer besetztes Gebiet. Ein Video zeigt offenbar fluchtartig verlassene russische Stellungen: Auf einem Herd brodelt noch das Essen. Es liegen volle Magazingürtel herum.

Die Ukraine hatte über Monate hinweg angekündigt, dass im August eine massive Offensive im Süden des Landes zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson erfolgen solle. In den Wochen davor zerstörten die Ukrainer mit den von den USA gelieferten HIMARS-Raketenwerfern systematisch und zielgerichtet russische Waffen-, Munitions- und Treibstoffdepots im Süden hinter der Front und griffen auch Ziele auf der besetzen Halbinsel Krim an.

Putinrussland beorderte daraufhin in großer Eile massive Truppenverbände und Einsatzreserven in den Süden - und dünnte so offenbar die russischen Truppen an der Ostfront nebst den dort stationierten Einsatzreserven aus. Diese Blöße machten sich die Ukrainer nun offenbar zunutze und stießen zunächst mit einem Panzerkeil, bestehend aus 15 Panzern, bis über 50 Kilometer tief hinter die russischen Linien vor.

Zuvor gab es offenbar auch einen Truppentausch an der ukrainischen Ostfront: Bisher dort eingesetzte ukrainische Truppen wurden durch frische Truppen ersetzt, die offenbar zuvor von NATO-Ländern in Offensiv-Aktionen geschult worden waren.

Hauptstoßrichtung der ukrainischen Offensive war das jetzt eroberte Kupiansk, zugleich ein zentraler Eisenbahnknotenpunkt östlich des Durchbruchs:

Mit dessen Eroberung unterbrechen die Ukrainer die bisherigen russischen "landgestützten Linien der Kommunikation", über die bislang die Stadt Isyum ebenso wiie der putinrussisch besetzte Donbas und luhansk mit Militärmaterial und Nachschub versorgt wird.

Die Ukrainer machten sich bei ihrer Offensive auch zunutze, dass sich ein breiter, aufgestauter Flusslauf kilometerlang in Nord-Südrichtung durch die besetzte Ost-Ukraine zieht, und somit für die Ukrainische Offensive eine natürliche "Schutzbarriere" gegen weiter östlich stationierte russische Truppen bildet.

Ein Teil der ukrainischen Truppen ist nach Erreichen des Flusslaufs außerdem nach Süden abgebogen Richtung der bislang russisch besetzten Stadt Iyzum. 

Jüngste Berichte in  ukrainischen Medien und Social-Media-Posts melden , dass die Ukrainier mit einem Keil von Westen kommend bereits tief nach Iyzum eingedrungen  sind. Russische Truppen sollen demach bereits gestern Abend den Befehl erhalten haben, IYzum zu verlassen. Allerdings soll sich mittlerweile die einzige noch verbliebende Straßenverbindung ins russisch besetzte Hinterland, eine Dammstraße, ebenfalls in ukrainischer Hand befinden. Offenbar sind ukrainische Streitkräft zusätzlich auch von südosten kommend, Richtung Iysum vorgestoßen.

Beobachter sprechen davon, dass der Vorstoß der Ukraine dazu führen könnte, dass ein großer Teil - möglicherweise sogar die gesamte Ostfront (aus Sicht der Putinrussen die Westfront) "wie ein Kartenhaus" zusammenklappen könnte.

Die katastrophale Implosion von Teilen der russsichen Front könnte auch damit zu tun haben, dass gleich zu Beginn des ukrainischen Überraschungsangriffs offenbar der kommandierende General der russischen Westgruppe, Generalleutnant Andrei Sychevoi, in ukrainische Kriegsgefangenschaft geraten ist. Dabei handele es sich um den ranghöchsten russischen Offizier, der seit dem 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft geraten ist.

Betreffs einer möglichen ukrainischen Ost-Offensive wurde Putinrussland von der Ukraine offenbar gezielt getäuscht:

Die Ukraine hatte über Monate hinweg angekündigt, dass im August eine massive Offensive im Süden des Landes zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson erfolgen solle. In den Wochen davor zerstörten die Ukrainer mit den von den USA gelieferten HIMARS-Raketenwerfern systematisch und zielgerichtet russische Waffen-, Munitions- und Treibstoffdepots hinter der Front und griffen auch Ziele auf der besetzen Halbinsel Krim an.

Putinrussland beorderte daraufhin in großer Eile massive Truppenverbände und Einsatzreserven in den Süden - und dünnte so offenbar die russischen Truppen an der Ostfront nebst den dort stationierten Einsatzreserven aus.

Diese Blöße machten sich die Ukrainer nun offenbar zunutze und stießen zunächst mit einem Panzerkeil, bestehend aus 15 Panzern, bis über 50 Kilometer tief hinter die russischen Linien vor, und stießen anschließend mit einem großen Aufgebot von ukrainischen Elitetruppen tief hinter die feindlichen Linien vor.

Zuvor gab es offenbar auch einen Truppentausch an der ukrainischen Ostfront: Bisher dort eingesetzte ukrainische Truppen wurden durch frische Truppen ersetzt, die offenbar zuvor von NATO-Ländern in Offensiv-Aktionen geschult worden waren.

Dass ein russischer höchstrangiger General nur wenige Kilometer hinter der Front gefasst werden kann, ist aus folgendem Grund nicht überraschend: Während beispielsweise NATO-Offiziere und ebenso Offiziere der an NATO-Standards ausgerichteten ukrainischen Armee einen hohen Entscheidungsspielraum direkt vor Ort an der Front haben, müssen sich rangniedere Offiziere der russischen Armee ihre Entscheidungen von höchster Stelle genehmigen lassen. Um die daraus resultierenden zeitlichen Verzögerungen in der russischen Befehlskette zu vermeiden, befinden sich mittlerweile auch ranghöchste russische Offiziere oft in unmittelbarer Frontnähe.

Aufgrund dieser besonderen russischen Situation gelang des den Ukrainern schon in den vergangenen Monaten, mit speziell darauf angesetzten Spezialeinheiten in Frontnähe eine zweistellige Zahl an hohen und höchsten russischen Offizieren aufzuspüren und zu töten.

Gleichzeitig fehlt der putinrussischen Westgruppe mit der Gefangennahme des kommandierenden Generals ein ganz entscheidendes Element in ihrer militärischen Befehlskette. Dies könnte den Zusammenbruch und die Auflösung der russischen Front im ukrainischen Osten beschleunigt haben.

Offiziell wurde die Gefangennahme von Generalleutnant Andrei Sychevoi bislang übrigens nicht bestätigt. Ukrainischen Medien zufolge bestätigen die regionalen Behörden inoffiziell aber die Gefangennahme Sychevois.

Foto: Brennender russische Jeep (Frühjahr 2022)

Erstveröffentlichung: 10.09.2022-13:18

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