Ausstellung im Spendhaus  | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Spendhaus zeigt Werke vom bedeutenden Künstler Frans Masereel

Stand: 16.12.21 16:32 Uhr

Der belgische Künstler Frans Masereel war ein bedeutender Grafiker, Zeichner und Maler. Er erlebte zwei Weltkriege, denn geboren war er 1889 und gestorben ist er im Jahr 1972. Eindrücke aus dieser Zeit flocht er in seine Werke ein, dabei beschäftigte er sich überwiegend mit dem Holzschnitt. Nächstes Jahr jährt sich sein Todestag zum 50. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Kunstmuseum Reutlingen | Spendhaus eine Ausstellung mit zahlreichen Werken von Frans Masereel.


Es gibt keine schönere Farbe als das Schwarz. Mit diesem Satz bezog sich der belgische Künstler Frans Masereel auf Holzschnitte. Mit dieser Technik hat er sich viele Jahre beschäftigt. Viele Jahre, in denen er auch Bewegendes erlebt hat: darunter die beiden Weltkriege.

Mit dem Kriegsgeschehen setzte er sich in seinen Arbeiten auseinander, wie in dem Werk „Heiliger Sebastian" von 1951. Auf diesem Holzschnitt ist eine Person gezeigt, die an einem Pfahl festgebunden ist. Sie wird von Flugzeugen zerteilt: eine ganze Flugzeugstaffel fliegt durch sie hindurch, beschreibt Kurator Dr. Rainer Lawicki das Werk.

Durch seine Werke scheint auch der Pazifist und Humanist, der er war: das liege in seiner Biografie, so Lawicki. Im ersten Weltkrieg ist Masereel nach Genf gegangen. Dort hat er sich mit einer Gruppe von Intellektuellen zusammengetan, die alle erklärte Kriegsgegner waren. Und das habe er in seinen frühen Arbeiten aufgegriffen: Masereel hat Illustrationen für die Genfer Zeitung 'La Feuille' geliefert, in denen er das Kriegsgeschehen thematisierte. Täglich hat er sich frühmorgens die Schlagzeilen angeschaut, sich eine ausgesucht, und dazu eine Zeichnung erstellt.

Die Ausstellung im Spendhaus zeigt über 200 Werke von ihm, und das auf drei Stockwerken. Eingeteilt sind sie grob in seine Jahre des Schaffens. Bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1972 hat er gewirkt - und habe auch eine breite Rezeption erfahren, so Kunstmuseumsleiterin Dr. Ina Dinter. Deshalb sei sie überrascht, dass zu seinem 50. Todestag nur im Spendhaus eine große Retrospektive gezeigt werde. Andererseits freue sie sich auch darüber, weil sie dadurch auf internationale Besucher hoffen können.

Die Ausstellung wird noch bis zum 10. April 2022 im Spendhaus zu sehen sein.

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