Mundart Wochen | Bildquelle: RTF.1

Geschlechtergerechtigkeit:

Gendersterne und -sprache laut Umfrage eher unbeliebt

Stand: 11.09.21 03:21 Uhr

Die Ablehnung von Gendersternen hat innerhalb von zwei Jahren stark zugenommen. Das ist ein Ergebnis aus einer neuen INSA-Befragung zu Spracheinstellungen anlässlich des Tags der deutschen Sprache am heutigen Samstag.

Die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache hat das Meinungsforschungsinstitut INSA-CONSULERE mit der repräsentativen Meinungsumfrage beauftragt. Diese fand zwischen dem 23. und 26. August 2021 statt. Demnach ist der Anteil derer, die geschlechterbetonte Sprache - wie zum Beispiel mit Gendersternen - sehr unwichtig finden, von 30,5 Prozent im Jahr 2019 auf jetzt 40,9 Prozent gestiegen.

Insgesamt halten zwei Drittel der Befragten die Gendersprache für eher unwichtig oder sehr unwichtig. Dass bei ARD und ZDF immer öfter Gendersprechpausen wie "Zuschauer - innen" zu hören sind, hält nur eine Minderheit von 22,2 Prozent der Befragten für sinnvoll. 56,3 Prozent hingegen halten die Gendersprechpausen in den öffentlich-rechtlichen Sendern wie dem Deutschlandfunk für keinen sinnvollen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit, berichtet die Zeitschrift Deutsche Sprachwelt, der die Umfrage vorliegt.

Bei der Frage, welche Aspekte für die deutsche Sprache aktuell schädlich sind, gab es bei Gendersprache gegenüber 2019 einen Sprung um 16 Prozentpunkte auf jetzt 37 Prozent. Die Liste wird jedoch weiterhin angeführt von reduzierten Sprechweisen (zum Beispiel "Geh ich Fußballplatz") mit 54 Prozent und einem allgemein sinkenden Bildungsniveau (50 Prozent). Die Amerikanisierung der deutschen Sprache ist für 42 Prozent der Befragten aktuell schädlich.

Einen Sprung um 15 Prozentpunkte gab es bei der politisch-korrekten Sprache. 27 Prozent halten inzwischen die Tabuisierung von Wörtern wie "Zigeunersoße" für schädlich. 68,8 Prozent wollen dieses Wort behalten. Der Aussage "Das Wort 'Zigeunersoße' ist diskriminierend und sollte daher nicht mehr verwendet werden" stimmen nur 17,6 Prozent der Befragten zu. Der Anteil derer, die glauben, daß die deutsche Sprache zunehmend verkommt, ist unterdessen auf 61,5 Prozent gestiegen.

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