COVID-19-Impfstoff | Bildquelle: Pixabay

Deutschland / Baden-Württemberg:

Impfungen mit AstraZeneca werden vorsorglich eingestellt

Stand: 15.03.21 20:19 Uhr

"Baden-Württemberg hat soeben die Impfzentren im Land aufgefordert, unverzüglich die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff zu stoppen". Das teilte das baden-württembergische Gesundheitsministerium kurz nach 16 Uhr mit. Medienberichten zufolge wird die Impfung mit AstraZeneca in ganz Deutschland vorsorglich ausgesetzt. Auch Zweitimpftermine werden gestrichen. Lesen Sie hier die komplette Mitteilung des Gesundheitsministeriums BW:

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Die Bundesregierung orientiere sich dabei an einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts. Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im Zusammenhang mit der Imfpung halte das Institut weitere Untersuchungen für notwendig.

Impfungen mit AstraZeneca auch in Baden-Württemberg gestoppt

Alle Impfzentren wurden aufgefordert, die Impfungen sofort einzustellen – Ausschlaggebend sind Häufungen von schweren Gerinnungsstörungen nach der Impfung: "Baden-Württemberg hat soeben die Impfzentren im Land aufgefordert, unverzüglich die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff zu stoppen" schreibt das baden-württembergische Gesundheitsministerium kurz nach 16 Uhr in einer Pressemitteilung.

Weiter heißt es: "Kurz zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium darüber informiert, dass die Bundesregierung aufgrund einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) die Corona-Impfungen mit AstraZeneca vorsorglich aussetzt." Nach neuen Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa halte das PEI weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken.

„Selbstverständlich haben wir sofort reagiert und die Impfung in Baden-Württemberg gestoppt. Der Gesundheitsschutz der Menschen steht über allem", sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Montag, 15. März 2021 in Stuttgart. Alle Termine würden abgesagt, auch jene für die Zweitimpfungen.

Weiter heißt es in der Mitteilung:

"In seiner Stellungnahme äußert sich das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) wie folgt: „Das PEI empfiehlt nach intensiven Beratungen zu den in Deutschland und Europa aufgetretenen schwerwiegenden thrombotischen Ereignissen die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff AstraZeneca. Gegenüber dem Stand vom 11.03.2021 sind inzwischen weitere Fälle (Stand: Montag, den 15.03.2021) in Deutschland gemeldet worden. Bei Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenenthrom-bose) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) weiter analysiert und bewertet."

Bis zum Abschluss der Bewertung durch die EMA werden die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland ausgesetzt, schreibt das Ministerium in seiner Pressemitteilung: "Die heutige Entscheidung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen."

Das Paul-Ehrlich-Institut weist der Mitteilung zufolge darauf hin, "dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sollten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben."

Quelle: PM Gesundheitsministerium BW

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