NEWS - Zeitungsbuchstaben auf schwarzem Grund | Bildquelle: Pixabay.com

Wien:

Islamistischer Terroranschlag in Wien: 4 Tote, 17 Verletzte. Attentäter war IS-Sympathisant

Stand: 03.11.20 11:08 Uhr

Bei dem Attentat am 02.November 2020 in Wien handelt es sich um einen islamistischen Terror-Anschlag. Der bereits 9 Minuten nach Beginn erschossene Täter war dem österreichischen Innenministerium zufolge IS-Sympathisant. Das Innenministerium rät weiterhin zur Vorsicht: Mindestens ein bewafffneter Täter ist noch auf der Flucht. Lesen Sie hier das ausführliche Statement der Behörde:

Das österreichische Innenministerium gab am Morgen des 03. November 2020 folgende Presseinfo heraus:

 

Terrorismus - Nehammer: Weitere Informationen nach Anschlag in Wien

"Ein Attentäter sei IS-Sympathisant, weitere Ermittlungen würden im Umfeld des Täters laufen, sagte Innenminister Karl Nehammer am 3. November 2020 bei einer Pressekonferenz in Wien. Es sei weiterhin Vorsicht geboten und man möge zu Hause bleiben, sofern dies möglich ist, ergänzte der Innenminister.

"Österreich ist seit mehr als 75 Jahren eine starke Demokratie, die geprägt ist von Werten und Grundrechten wie freie Meinungsäußerung, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz", sagte Innenminister Karl Nehammer bei einer Pressekonferenz am frühen Morgen des 3. November 2020 im Innenministerium. "Der gestrige Anschlag ist ein Angriff auf genau diese Werte, den wir uns auf keinen Fall, auf keine Weise und von niemandem gefallen lassen." Es werde dementsprechend Konsequenzen geben, betonte Nehammer.

Einer der schwer bewaffneten Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz IS gewesen, so Nehammer. Derzeit finden intensive Ermittlungen und Maßnahmen im Umfeld des Täters statt. Die Wohnung des Täters sei gewaltsam mit Sprengstoff geöffnet und durchsucht worden. Zu weiteren Details der Ermittlungen könne aktuell aus einsatztaktischen Gründen nicht mehr gesagt werden.

"Meine Gedanken sind bei den drei Toten und 15 verletzten Personen sowie deren Angehörigen", sagte Nehammer. Unter den Verletzten befinde sich auch ein schwer verletzter Polizeibeamter.

"Wir haben derzeit eine verstärkte Überwachung des öffentlichen Raums, vor allem der Bereich der kritischen Infrastruktur ist gesichert", sagte Nehammer. "Ich möchte in diesem Zusammenhang ausdrücklich festhalten, dass es mir eine große Ehre ist, dem Ministerium vorzustehen, in dem Polizistinnen und Polizisten gerade gestern einen herausragenden Einsatz geleistet haben."

Weiterhin Vorsicht geboten

Nach wie vor gelte für die Menschen in Wien: "Bleiben Sie zu Hause, sofern dies beruflich möglich ist und meiden Sie besonders Wiens Innenstadt. Die Polizei leistet hier nach wie vor akribische Ermittlungsarbeit", sagte der Innenminister. Mindestens ein Täter sei weiterhin flüchtig und werde als sehr gefährlich eingestuft. Am Mittwoch, den 3. November 2020, ist die Schulpflicht für alle in Wien zur Schule gehenden Kinder außer Kraft gesetzt. Wenn es Eltern möglich ist, sollen diese ihre Kinder zu Hause behalten, sagte der Innenminister. Ist dies nicht möglich, können Kinder dennoch in die Schulen gebracht werden. Die Bildungseinrichtungen sind für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern geöffnet.

Rund 1.000 Exekutivkräfte im Einsatz

"Die konsequenten und gezielten polizeilichen Maßnahmen sind in den vergangenen Stunden ununterbrochen weitergelaufen", sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf. "In Wien sind derzeit rund 1.000 Exekutivkräfte im Einsatz. Darunter auch Spezialeinsatzkräfte der EKO Cobra/DSE, WEGA sowie spezielle Ermittlungsteams des Bundes- und Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung."

Upload Plattform der Polizei

Sofort nach Bekanntwerden des Anschlags wurde von der Polizei eine Upload-Plattform für Bild-, Ton- und Videodateien unter folgendem Link eingerichtet: https://upload.bmi.gv.at/. Über diese Plattform können Personen der Polizei Aufnahmen des Geschehens, die als hilfreich empfunden werden, zukommen lassen. "Es wurden bereits mehr als 20.000 Videos hochgeladen", sagte der Generaldirektor. "Ein 35-köpfiges Team von Ermittlern konnte bereits rund 20 Prozent des Materials auswerten."

Soweit das Presse-Statement des österreichischen Innenministeriums vom Morgen des 03.11.2020.

Einen ausführlichen Bericht über die Chronologie der Ereignisse am Abend des 02. November 2020 finden Sie hier!

Publiziert am: 03.11.2020

Jüngste Aktualisierung: 03.11.2020-11:07

 


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