InnenstadtBahnTÜ | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Gibt es Alternativen zur Innenstadtstrecke?

Stand: 14.10.20 23:58 Uhr

Anfang 2030 könnte eine Straßenbahn durch die Innenstadt Tübingens fahren. Manche Bürger befürworten diese Idee, und andere stehen ihr noch skeptisch gegenüber. Letztendlich soll 2021 ein Bürgerentscheid darüber bestimmen, ob die Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn kommen wird oder nicht. Damit die Bürger eine gute Grundlage für den Entscheid haben, hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit Baubürgermeister Cord Soehlke die Vor- und Nachteile einer Innenstadttrasse vorgestellt und auch mögliche alternative Konzepte präsentiert.


Vor der Hermann-Hepper-Halle in Tübingen trafen am Donnerstag zwei Lager aufeinander: die eine Seite befürwortet die Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn, die andere spricht sich gegen sie aus. Möglicherweise gibt es neben der Stadtbahn aber auch noch Alternativen, die für eine attraktive Mobilität sorgen könnten. Informationen hierzu stellte die Stadt am Donnerstagabend in der Turnhalle vor.

Denn auch der Oberbürgermeister Tübingens, Boris Palmer, hält es für entscheidend, dass man sich klar überlegt, was die beste Lösung für Tübingen sei, um den Einpendelverkehr nach Tübingen reduzieren zu können.

Denn Tübingen hat ein Problem mit dem Autoverkehr, der täglich in die Stadt rollt. Diesen Menschen gilt es, eine umweltfreundliche und gleichzeitig attraktive Alternative anzubieten. Eine Innenstadtstrecke vom Europaplatz bis zum Wohngebiet Waldhäuser Ost würde eine Lösung bieten – könnte in der Umsetzung aber auch problematisch werden, wie Baubürgermeister Cord Soehlke erläutert: Denn gerade die Mühlstraße und die Neckarbrücke würden Herausforderungen darstellen. So könne die schmale Mühlstraße nicht breiter gemacht werden für eine mögliche Straßenbahn, auch die Neckarbrücke müsste erneuert werden, damit es genug Platz für Bahn, Fußgänger und Fahrradfahrer gibt.

Aber Planung könne all das machbar machen, so Soehlke. Und die Stadtbahn bietet auch einige Vorteile: so kann sie viel mehr Menschen als Busse befördern und ermöglicht ein Erreichen des Zieles mit wenig Umsteigen. Außerdem werde sie zu einem erheblichen Teil vom Bund gefördert.

Alternativen wie eine Seilbahn oder ein schnelles Bussystem werden dagegen nur teilweise finanziell gefördert. Dennoch gibt es auch da Vorzüge, wie die Experten erläuterten: ein Bussystem könne beispielsweise besser an zukünftige Entwicklungen angepasst werden. Letztendlich müsse jede Bürgerin und jeder Bürger für sich entscheiden, was er in Kauf nehmen möchte oder nicht, meinte Soehlke.

Oberbürgermeister Boris Palmer jedenfalls steht bisher hinter der Innenstadtstrecke: er sei nämlich seit 20 Jahren in einem Verein, der die Regiostadtbahn als Ganzes befürworte. 

Ob nun aber die Innenstadtstrecke oder die Alternativen besser abschneiden, wird im Frühjahr 2021 vorgestellt. Und im Herbst 2021 können die Bürger dann mit den zur Verfügung gestellten Informationen entscheiden, welche Mobilität sie sich für Tübingen wünschen.

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