Früher sei an diesem Ende des alten Güterbahnhofs ein Parkplatz gewesen, erzählte Palmer. Die Stadt habe aber darauf bestanden, dass hier Bürogebäude entstehen. Und das habe sich bewährt: anstelle von 50 Parkplätzen seien nun 200 Arbeitsplätze geschaffen worden. Dies sei ein ökonomischer und ökologischer Fortschritt der Stadt.
So ist das Unternehmen VS Consulting, das anderen Organisationen dabei hilft, sich für die Zukunft aufzustellen, in das Gebäude aus Holz und Beton gezogen. Von innen ist die Holz-Hybrid-Bauweise anhand der Wände zu erkennen, die Außenseite könnte jedoch etwas gewöhnungsbedürftig sein – das liege vor allem an der Farbe der Fassade, so Palmer. Dabei handele es sich aber nicht um die geschmacklichen Irrungen des Architekten, sondern dahinter stecken Photovoltaikzellen, die es nur in dieser Farbe gebe. Diese Zellen versorgen das Gebäude mit Energie. Mit diesem Wissen könne man sich vielleicht besser mit der Farbe anfreunden. Außerdem sei es ein Holzgebäude - und da drin stecken "erste-Klasse-Arbeitsplätze mit großem Zukunftspotential", so Palmer. So hofft er auf mehr Akzeptanz in der Stadtgesellschaft, wenn die inneren Werte des Gebäudes nähergebracht werden.
Denn das Innere des Gebäudes biete eine großartige Atmosphäre, so Palmer weiter. Mitarbeitende können beispielsweise vom Arbeitsplatz aus direkt auf die Berge blicken – oder in einem Kaminzimmer in wohliger Ruhe an einem Projekt feilen.
Geschäftsführer Dr. Wolfram von Schneyder erklärte die Idee dahinter: "Es gibt nicht für jede Person einen Arbeitsplatz, der fest ist, aber es gibt für jeden, der hier ins Büro kommt, verschiedene Möglichkeiten, wie die Person arbeitet." So könne man zum Beispiel an einen Arbeitsplatz gehen, wo man neben Kolleginnen und Kollegen sitze und kommunizieren könne oder man könne ein Rückzugsbüro wählen. Diese Flexibilität, jeden Tag neu zu entscheiden, wo und wie man arbeiten möchte, ermögliche Freiheit und Entscheidungsmöglichkeiten.
Das habe auch zu einer höheren Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden geführt, so von Schneyder weiter. Das neue Konzept kam in der Firma jedenfalls gut an – und der Tübinger Oberbürgermeister hatte sichtlich Spaß daran, es kennenzulernen.
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