Auf der Dachterrasse des Max-Planck-Instituts kamen Wissenschaft und Politik zusammen. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg, der im Forschungsausschuss des deutschen Bundestags sitzt, traf sich mit dem Leiter des Instituts für Entwicklungsbiologie, Professor Dr. Detlef Weigel. Die Diskussion drehte sich um die Gentechnik bei Pflanzen, die die Züchtung beschleunigen würde.
So erläuterte Weigel: "Wenn wir jetzt zum Beispiel wissen, hier ist ein Gen, das wesentlich dafür verantwortlich ist, dass diese Sorte besonders viele Früchte trägt, können wir das in die trockenheitsresistente Sorte einführen, und wir wissen bereits nach wenigen Monaten ob die Kombination funktioniert."
Bei einer normalen Züchtung, sprich der Kreuzung zweier Varianten, ließen die Ergebnisse Jahre auf sich warten, so der Leiter des Instituts.
Warum eine schnellere Züchtung für die Zukunft wichtig sei, erklärte der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg: "Ich glaube, es gibt in der Gentechnik ganz große Potentiale bei der Entwicklung von Pflanzen, um einerseits die Ernährungsfrage in den Griff zu kriegen, also ausreichend Ernährung für alle Menschen auf der Welt in allen Ländern zur Verfügung zu stellen, und andererseits dafür zu sorgen, dass es nicht auf Kosten des CO2 Ausstoßes passiert."
So könnte mithilfe der Gentechnik der Bedarf an Nahrungsmitteln erfüllt und gleichzeitig durch den verringerten Einsatz von Pestiziden die Umwelt geschützt werden, so der FDP-Politiker weiter. Ihm sei aber auch bewusst, dass in der Bevölkerung große Vorbehalte darüber herrschten. Die emotionalen Debatten, die dieses Thema auslöse, führe er darauf zurück, dass beispielsweise in Schulen wenig darüber gesprochen werde.
Um die Vorurteile aufzulösen, müsse der Austausch vorangetrieben werden. Wie das bewerkstelligt werden könne, sei in der Politik bereits ein Thema. So würde im Deutschen Bundestag eine Strategie der Wissenschaftskommunikation diskutiert. Die Erkenntnisse der Wissenschaft sollen nicht nur in den Hörsälen an Hochschulen, sondern auch an Schulen und in sozialen Medien, beispielsweise mit Erklärvideos auf Youtube, vermittelt werden, um die Informationen der breiten Bevölkerung zugänglich machen zu können. Für diese große Aufgabe der Wissensvermittlung müssten auch Forschungsinstitute sich öffnen; außerdem sei es wichtig, dass mehr Wissenschaftler es als Teil ihres eigenen Jobs ansehen würden, über ihre Arbeit zu berichten.Denn die Erkenntnisse in der Forschung, so betonte der Bundestagsabgeordnete, würden eine große Chance für die Weiterentwicklung der Gesellschaft bedeuten. Deshalb sei es den Freien Demokraten ein großes Anliegen, den Wissenschaften in den Debatten des Bundestags eine Plattform zu geben.
![]() | Bewölkt -4 / -3° C Luftfeuchte: 84% |
![]() | Klar -6 / -4° C Luftfeuchte: 86% |
![]() | Bewölkt -8 / -5° C Luftfeuchte: 100% |