Ausstellung im Wald geboren | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

"Im Wald geboren" - Ausstellung im Kunstmuseum

Stand: 16.08.20 14:24 Uhr

Der Natur wieder nahe kommen - das können Menschen derzeit an einem ungewöhnlichen Ort, nämlich im Kunstmuseum Reutlingen. Denn dort wird die Ausstellung "Im Wald geboren" gezeigt, die mit einer eindringlichen Botschaft aufwartet. Warum sich ein Besuch der Ausstellung lohnt, erfahren Sie jetzt.


Werke aus unterschiedlichen Jahrhunderten treffen zurzeit im Kunstmuseum Reutlingen aufeinander. So werden in der aktuellen Ausstellung „Im Wald geboren" Holzschnitte von HAP Grieshaber sowie Werke von Jems Koko Bi, einem 54-jährigen Holzbildhauer von der Elfenbeinküste gezeigt.

Carmen Reichmuth ist wissenschaftliche Volontärin am Kunstmuseum erklärt das beide Künstler eine Hingabe zur Natur verbinde. Beide seien Verfechter und Beschützer der Natur und könnten auch als Umweltaktivisten gesehen werden.

So kritisierte Grieshaber in seinen Werken vor allem den Raubbau, das übermäßige Abholzen der Wälder. Das war in den 60er Jahren auf der schwäbischen Alb der Fall, als ganze Wacholderheiden gerodet wurden. Koko Bis Skulpturen stellen ein universelles Plädoyer für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen dar. Sie würden zeigen, dass Mensch und Natur eine Einheit seien, erklärt Carmen Reichmuth.

Das verdeutlicht der Bildhauer in seinem Werk „Motherwood", wo er in einen Baumstamm eine Doppelhelix hinein geschnitzt hat. Dieses Werk ist aus Eichenholz, das an Koko Bi vermittelt wurde. Das Holz stammt von alten Eichen, die alle für den Bau einer Umgehungsstraße gefällt werden mussten.

Weil für den Künstler ein Baum nicht aufhört zu sein, sobald man ihn nicht mehr braucht, arbeitet er mit dessen Holz, um seine Lebensgeschichte zu erzählen. Ihm sei es ein großes Anliegen, so die Kuratorin, dass auch andere Menschen sich der Natur wieder mehr verbunden fühlten.

Bis zum 11. Oktober können Interessierte die Ausstellung „Im Wald geboren" im Kunstmuseum Reutlingen besichtigen und im Anschluss vielleicht die Natur wieder bewusster erleben.

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