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Handelsverband:

Mehrwertsteuersenkung führt laut Handel nicht zwingend zu Preissenkungen

Stand: 30.06.20 08:46 Uhr

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth, hat Erwartungen gedämpft, dass mit der Mehrwertsteuersenkung alle Preise sinken werden.

Ab 1. Juli gilt die reduzierte Mehrwertsteuer. "Für die Kunden werden die Preise sinken. Denn aufgrund des hohen Wettbewerbs im Einzelhandel in Deutschland wird es sich kaum ein Händler leisten können, die Absenkung nicht weiterzugeben", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth, der Rheinischen Post. "Das heißt aber nicht automatisch, dass alle Preise ab dem 1. Juli entsprechend der Steuersenkung am Regal nach unten gehen", so der HDE-Hauptgeschäftsführer.

Neben Mehrwertsteuer weitere Faktoren für die Preisbildung

In die Preisbildung würden neben der Mehrwertsteuer zahlreiche weitere Faktoren einfließen. "Wenn beispielsweise Weltmarktpreise für Rohstoffe steigen oder fallen, so hat auch das großen Einfluss auf die Endverbraucherpreise. Die Höhe der Mehrwertsteuer ist da nur ein Faktor unter vielen", sagte Genth.

Er begrüßte die Absenkung als "ein positives Zeichen für die Binnenkonjunktur". Genth warnte jedoch vor einem erhöhten Aufwand für die Betriebe: "Für die einzelnen Handelsunternehmen bringt das aber eher kaum spürbare Effekte. Zudem entstehen durch die zeitlich befristete Steuerabsenkung erhebliche Aufwände bei den Händlern." Denn die Kassensysteme müssten entsprechend umgestellt werden. "Das ist gerade mit diesem knappen Vorlauf von wenigen Wochen eine große Herausforderung", sagte Genth.

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