Polizei mit Blaulicht | Bildquelle: Pixabay

Stuttgart:

Entsetzte Reaktionen auf massive Randale in Stuttgart

Stand: 21.06.20 22:33 Uhr

Nach den massiven Ausschreitungen in Stuttgart in der Nacht auf Sonntag kommen entsetzte Reaktionen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Bei Angriffen auf Polizisten und Plünderungen gab es viele Verletzte und hohe Schäden.


Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärte am Sonntagmorgen: "Ich bin schockiert von dem Ausbruch an Gewalt, von den Angriffen auf die Polizei und den Zerstörungen in unserer Stadt. Das ist ein trauriger Sonntag für Stuttgart. Wir werden das Geschehen sorgfältig analysieren. Eines muss aber klar sein: Es darf keine rechtsfreien Räume in Stuttgart geben."

Ministerpräsident Winfried Kretschmann verurteilte "diesen brutalen Ausbruch von Gewalt scharf". der Grünen-Politiker betonte: "Diese Taten gegen Menschen und Sachen sind kriminelle Akte, die konsequent verfolgt und verurteilt gehören. Die Bilder aus der Stuttgarter Innenstadt können uns nicht kalt lassen. Unsere Gedanken sind bei den verletzten Polizeibeamten und den durch die Plünderungen Geschädigten. Jetzt müssen wir die Faktenlage und Erkenntnisse zusammentragen und bewerten und mit Hochdruck klären, wer dahinter steckt. Ich habe mich von Innenminister Strobl informieren lassen." Kretschmann dankte zudem den Einsatzkräften.

Die Gewerkschaft der Polizei Baden-Württemberg sieht in den gewaltsamen Ausschreitungen nicht nur einen Angriff auf Polizeibeschäftigte, sondern auch auf den Rechtsstaat. „Gewalt ist niemals eine Option", so GdP-Landeschef Hans-Jürgen Kirstein. „Wir wissen noch nicht genau, warum es zu solch massiven Ausschreitungen gekommen ist. Es ist jedoch nicht hinnehmbar, dass es massive Angriffe auf Kolleginnen und Kollegen gibt und zu Beschädigungen und Plünderungen von Ladengeschäften kommt. Das ist nicht nur ein Angriff auf Menschen und Sachen, sondern auch auf unseren Rechtsstaat!", äußert sich Hans-Jürgen Kirstein.


Massive Radale und Plünderungen in Stuttgart - Großeinsatz und viele Verletzte

 

Landtagspräsidentin Muhterem Aras erklärte bei Twitter: "Ich bin völlig fassungslos & entsetzt, was heute Nacht in unserer Stadt #Stuttgart passiert ist. Egal welche Hintergründe - absolut NICHTS rechtfertigt diese stumpfe Gewalt & Zerstörung!"

Nach Angaben der Polizei solidarisierten sich in der Nacht Feiernde im Zusammenhang mit einer Polizeikontrolle wegen eines Rauschgiftdelikts gegen die Beamten. In der Folge zogen Menschen offenbar auch in Gruppen durch die Innenstadt. Abgestellte Streifenwagen wurden massiv beschädigt, Scheiben in Läden eingeworfen. Aus einer noch unbestimmten Zahl von Geschäften wurden die Auslagen entwendet, teilte die Polizei mit. Mehr als ein Dutzend Polizeibeamte erlitten demnach Verletzungen.

Bis zum frühen Morgen hat zunächst die Stuttgarter Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen Aufräum- und Sicherungsarbeiten nach den Zerstörungen durchgeführt. Anschließend hat das THW die Arbeiten übernommen. Die Kriminalpolizei sicherte am Sonntagmorgen Spuren.

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