Winfried Kretschmann | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Landesregierung bringt "Soforthilfe Corona" für Wirtschaft auf den Weg

Stand: 24.03.20 15:47 Uhr

Die Landesregierung hat aufgrund der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die baden-württembergische Wirtschaft ein branchenübergreifendes Soforthilfeprogramm aufgesetzt. Ab Mittwoch (25. März 2020) können Soloselbstständige, gewerbliche Unternehmen und Sozialunternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ebenso wie Angehörige der Freien Berufe oder Künstler, die unmittelbar durch die Corona-Krise wirtschaftlich geschädigt sind, finanzielle Soforthilfen beantragen.


„Die Corona-Pandemie trifft unsere heimische Wirtschaft mit voller Wucht. Kaum eine Branche ist nicht betroffen. Neben klassischen Mittelständlern bis hin zu den großen Global Playern sind auch viele kleine Unternehmen und Soloselbstständige in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. All diesen helfen wir jetzt mit unserem branchenübergreifenden Sofortprogramm", erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Bereits ab morgen können Betroffene einen Antrag stellen und erhalten schnell und unbürokratisch einen Zuschuss bis zu 30.000 Euro." Insgesamt stünden rund fünf Milliarden für Wirtschaftshilfen bereit, davon vier Milliarden für die Soforthilfen.

„Wir werden alles dafür tun, um unsere Wirtschaft erfolgreich durch diese Krise zu bringen. Unser Ziel heißt, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern, Liquiditätsengpässe zu kompensieren, Insolvenzen zu vermeiden und die wirtschaftlichen Strukturen zu erhalten. Wir lassen in dieser Ausnahmesituation niemanden allein", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „In einem ersten Schritt geht es jetzt darum, dass offene Rechnungen weiter bezahlt oder Mieten weiter überwiesen werden können." Dazu habe das Land innerhalb weniger Tage ein Soforthilfeprogramm entwickelt. Es ist Teil eines umfassenden Hilfsprogramms, zu dem auch ein Beteiligungsfonds, ein Krisenberatungsprogramm und die Bürgschaftsprogramme zählen.

Soforthilfeprogramm

Mit der Förderung im Rahmen des Soforthilfeprogramms soll die wirtschaftliche Existenz von Soloselbstständigen, gewerblichen Unternehmen, Sozialunternehmen und von Angehörigen der Freien Berufe gesichert werden. Die Förderung erfolgt im Rahmen eines einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschusses, zunächst für drei Monate, in Höhe von bis zu

· 9.000 Euro für Soloselbstständige und Unternehmen mit bis zu 5 Beschäftigten,

· 15.000 Euro für Unternehmen mit bis zu 10 Beschäftigten,

· 30.000 Euro für Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten.

„Der Ernst der Lage ist uns allen bewusst. Unser Programm und das Bundesprogramm werden aufeinander abgestimmt, um alle Betroffenen schnell und wirksam zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Landes- und Bundesmittel diese Krisensituation branchenübergreifend meistern können", so Kretschmann. Hoffmeister-Kraut ergänzte: „Es ist uns ein großes Anliegen, die Antragstellung, Bewilligung und Auszahlung so unkompliziert und schnell wie möglich abzuwickeln. Bereits ab Mittwoch können Anträge elektronisch gestellt werden."

Die inhaltliche Vorprüfung aller Anträge übernehmen die örtlichen Kammern von Handel und Industrie sowie Handwerk – auch für die Angehörigen der Freien Berufe. Sie leiten die Anträge an die L-Bank weiter, die die Bewilligung und Auszahlung der Zuschüsse vornimmt. „Nach Bayern sind wir damit eines der ersten Bundesländer, das seine Unternehmen schnell finanziell unterstützt", so Hoffmeister-Kraut.

Beteiligungsfonds

Aktuell arbeitet das Wirtschaftsministerium ein Konzept für einen Beteiligungsfonds aus. „Wir müssen bereits heute auch daran denken, wie es weitergeht, wenn die Krise vorbei ist, um insbesondere gesunde, angesichts der Krise aber in Not geratene, systemrelevante Unternehmen zu stärken", erläuterte die Wirtschaftsministerin. Ziel des Beteiligungsfonds sei es, das Eigenkapital dieser Unternehmen zu stärken, damit diese wieder liquide und kreditwürdig würden und so auch langfristig die Krise überstehen könnten. „Wir stehen hier noch am Anfang der Umsetzung", so Hoffmeister-Kraut. Die Etablierung eines solchen Fonds, insbesondere wegen der rechtlichen und v.a. bankrechtrechtlichen Voraussetzungen wie auch der besonderen Rechnungslegungsvorschriften, werde sicherlich noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Krisenberatungsprogramm

Mit einem Beratungsprogramm speziell zu dieser Krisensituation wird insbesondere Mittelständlern und Selbstständigen eine zusätzliche Hilfeleistung geboten. „In dieser Ausnahmesituation war noch niemand. Deshalb möchten wir Unternehmen und Selbstständige darin unterstützen, mögliche sinnvolle Maßnahmen zur Bewältigung dieser Situation zu entwickeln. Wir haben in Baden-Württemberg starke und innovative Unternehmerinnen und Unternehmer. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam Mittel und Wege finden können, diese schwierige Zeit zu überstehen", so die Ministerin. Die Beratung wird online zur Verfügung stehen und sich um Liquiditätsplanung, die Corona-Soforthilfen und weitergehende Hilfsmaßnahmen drehen.

Bürgschaftsprogramme

„Wir sind mit den bewährten Programmen der L-Bank und der Bürgschaftsbank sowie den zusätzlichen Maßnahmen, die wir in die Wege geleitet haben, sehr gut gerüstet. Die Förderinstrumente können zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen jederzeit genutzt werden. Wir sind auch auf den sprunghaften Anstieg der Antragszahlen vorbereitet", so Ministerpräsident Kretschmann. Corona-bedingte Anträge werden bevorzugt und schnell bearbeitet.

Zusätzlich kann ab sofort die Bürgschaftsquote für Unternehmen, die von der Corona-Krise in besonderer Weise betroffen sind, auf bis zu 80 Prozent erhöht werden. „In der gegenwärtigen Situation ist dies für die Hausbanken ein wichtiges Signal. Für unsere an sich gesunden mittelständischen Unternehmen ist es von existentieller Bedeutung, in dieser Situation genügend Liquidität zu haben", erklärte Hoffmeister-Kraut. Der Bürgschaftsrahmen für Landesbürgschaften im Haushalt werde außerdem von 200 Millionen auf eine Milliarde Euro verfünffacht. Bürgschaftsbanken können künftig Bürgschaften bis zu 250.000 Euro in eigener Kompetenz entscheiden, um damit ein noch schnelleres Krisenmanagement zu ermöglichen. Die Bürgschaftsbank kann künftig bis zu einer Summe von 2,5 Millionen Euro verbürgen, anstatt wie bisher 1,25 Millionen Euro. Das führt zu einer Beschleunigung der Prozesse.

Weitere Informationen:

Die Antragsformulare sind ab Mittwoch, 25. März 2020 auf der Seite des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau verfügbar:

Informationen sind bereits jetzt hier verfügbar: https://wm.baden-wuerttemberg.de/soforthilfe-corona/

WERBUNG:
Mittwoch, 13. Januar 2021
17:57 Virusvarianten ab sofort gezielt diagnostizierbar
Die gezielte Diagnostik der Corona-Virus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika sind ab sofort im Landesgesundheitsamt möglich, das teilt das Sozialministerium in einer Pressemitteilung mit. [Weiterlesen]

15:10 Zollernalbklinikum wehrt sich gegen Stigmatisierung von Pflegepersonal
Das Thema „Impfpflicht für Pflegende“ war der Grund für das spontane Pressegespräch des Zollernalbklinikums an diesem Mittwoch. Das Klinikum wollte vor allem zum Ausdruck bringen, dass es unter ihren Mitarbeitenden eine sehr große Impfbereitschaft gebe. [Weiterlesen]
Montag, 11. Januar 2021
16:47 Corona-Tote sichtbar machen - Kerzen auf dem Marktplatz
Unter der Überschrift "Corona-Tote sichtbar machen" hat eine Initiative über die sozialen Medien dazu aufgerufen, an prägnanten Plätzen in Städten und Gemeinden, jeden Sonntag zur Zeit des Sonnenuntergangs Kerzen aufzustellen. [Weiterlesen]

16:32 Click-and-Collect - Private Kunden dürfen wieder Waren bestellen und abholen
Seit Montag dürfen auch private Kundinnen und Kunden ihre vorbestellten Produkte wieder in den Geschäften abholen. [Weiterlesen]
Sonntag, 10. Januar 2021
13:08 Gesundheitsminister Lucha bittet beim Impfen um Geduld
Die Nachfrage ist momentan deutlich größer als das Angebot - viele Menschen, die sich gerne gegen das Corona-Virus impfen lassen wollen, zeigen sich deshalb enttäuscht. [Weiterlesen]
Mittwoch, 06. Januar 2021
17:25 Lockdown verlängert - Ministerpräsident Kretschmann stellt Maßnahmen vor
Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten haben sich am Dienstag getroffen, um ihr weiteres Vorgehen bezüglich der Corona-Pandemie zu besprechen. [Weiterlesen]
Dienstag, 05. Januar 2021
21:30 Bund und Länder suchen Schnelltest-Helfer für Heime
Bund und Länder suchen Freiwillige, die mithelfen, Besucher und Personal von Alten- und Pflegeheimen zu testen. Hilfsorganisationen haben zugesagt, die Schnelltest-Helfer zu schulen. [Weiterlesen]

21:18 Überbrückungshilfe III soll Betroffenen durch den Lockdown helfen
Die Überbrückungshilfe III soll Gewerbetreibenden durch den verlängerten Lockdown helfen. Doch wer Geld vom Staat will, braucht Geduld. Jetzt wird erstmal die Novemberhilfe ausbezahlt. Immerhin gab es schon Abschlagszahlungen. [Weiterlesen]

20:23 Das sind die verschärften Lockdown-Regeln im Überblick
Der Lockdown in Deutschland wird verlängert und verschärft. Ziel ist, die Kontakte so stark wie möglich zu reduzieren. Dies sind die neuen Corona-Vorschriften im Einzelnen: [Weiterlesen]

17:38 Lockdown verlängert, Schulen bleiben zu
Medienberichten zufolge soll der Lockdown noch bis Ende Januar verlängert werden. Auch die Schulen sollen bis dahin nicht wieder öffnen. [Weiterlesen]

16:53 Weiter mit Wechselunterricht? - Stoch und Holmberg im Gespräch mit Bildungsexperten
Bis zum Ende der Woche sind die Schulen bundesweit und somit auch in Baden-Württemberg noch geschlossen. Aber wie solle es nach dem harten Lockdown weitergehen? [Weiterlesen]

15:32 Einschränkungen des Bewegungsradius auf 15 km
Bund und Länder haben sich auf weitere Einschränkungen bei der Bewegungsfreiheit geeinigt. Der Radius soll in Corona-Hotspots auf 15 Kilometer begrenzt werden. [Weiterlesen]

14:06 Arbeitsmarkt auch in der Krise robust
Wie die Agentur für Arbeit Reutlingen mitteilt, zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt auch in der Krise robust. Ohne das Instrument der Kurzarbeit sähen die Zahlen aber sicherlich anders aus, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen, Wilhelm Schreyeck.

11:51 Das sollten Unterhaltspflichtige und Unterhaltsberechtigte jetzt beachten
In der Corona-Krise wird von allen Solidarität gefordert. Unterhaltspflichtige sehen sich einseitig in die Pflicht genommen. Das führt zu Reibereien zwischen den Partnern, insbesondere bei Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder wenn Einkommen weggebrochen ist. Die Frage ist, klagen oder kleinbeigeben, auch wenn der notwendige Eigenbedarf unterschritten wird und auf bessere Zeiten hoffen? [Weiterlesen]
Montag, 04. Januar 2021
10:51 Vertrauen der Deutschen zu politischen Institutionen hoch
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie war im Mai das Vertrauen der Deutschen zu fast allen politischen Institutionen stark gewachsen. An diesem großen Vertrauen hat sich im Verlauf der Corona-Krise nichts geändert. Zum Jahreswechsel ergeben sich im aktuellen Vertrauens-Ranking bei der Beurteilung der politischen Institutionen gegenüber dem Mai 2020 kaum Veränderungen. [Weiterlesen]
Montag, 21. Dezember 2020
15:29 Zulassung empfohlen: Grünes Licht für Corona-Impfstoff in der EU
Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema empfiehlt der EU-Kommission die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs. Damit könnten in der Region nach Weihnachten die ersten Personen geimpft werden. [Weiterlesen]

11:16 Reisende aus London müssen sich am Flughafen Stuttgart testen lassen
Wegen der mutierten Variante des Coronavirus dürfen in Deutschland vorerst keine Flugzeuge aus Großbritannien mehr landen. Auch in Stuttgart mussten sich ankommende Fluggäste aus London testen lassen. [Weiterlesen]
Samstag, 19. Dezember 2020
16:00 Eltern erhalten Entschädigung bei Kita- und Schulschließungen
Eltern haben Anspruch auf eine Entschädigung, wenn ihre Kinder aus Gründen des Infektionsschutzes nicht in die Schule oder Kita können. Einem entsprechenden Gesetzesbeschluss des Bundestages hat der Bundesrat am 18. Dezember 2020 zugestimmt. [Weiterlesen]
Freitag, 18. Dezember 2020
16:58 Rundgang durch das Impfzentrum in der Paul Horn-Arena
Nach Weihnachten sollen die ersten Corona-Impfungen gemacht werden. In der Tübinger Paul Horn-Arena sind die Umbauten zu einem großen Impfzentrum in vollem Gange. Wir waren für Sie vor Ort und haben uns in der Halle einmal umgeschaut. [Weiterlesen]

14:28 CureVac-Gründer Dr. Ingmar Hoerr wird Ehrenbürger von Tübingen
Die Universitätsstadt Tübingen verleiht Dr. Ingmar Hoerr das Ehrenbürgerrecht. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag, 17. Dezember 2020, mit großer Mehrheit beschlossen. [Weiterlesen]

Nächste 20 Einträge anzeigen >>



Seitenanzeige: