DKMS - Typisierung in Rottenburg | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Hilfe für Berat - Typisierungsaktion soll das Leben eines zweijährigen Jungen retten

Stand: 26.09.14 19:21 Uhr

Der zweijährige Berat aus Rottenburg leidet an Thalassämie, einem seltenen und lebensbedrohlichen Gendefekt, der besonders bei Südländern vorkommt. Ähnlich wie bei Blutkrebs ist nur eine Stammzellentransplantation die einzige Überlebenschance. Berats Mutter hat nun zusammen mit der gemeinnützingen Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Hilfsaktion ins Rollen gebracht. Am 11. Oktober soll es in der Rottenburger Festhalle eine Typisierungsaktion geben, um einen geeigneten Spender für Berat zu finden.

Dilek Güney ist es gelungen, viele Helfer ins Boot zu holen: Gemeinsam mit der DKMS, Oberbürgermeister Stephan Neher als Schirmherr und den Bundesliga-Volleyballern des TV Rottenburg sucht sie einen Spender für ihren kranken Sohn. Die erblich bedingte Erkrankung Thalassämie sorgt dafür, dass Berats Blut zu wenig rote Blutkörperchen enthält. Das bewirkt einen Sauerstoffmangel. "Meinem Sohn geht es soweit gut. Er bekommt alle drei bis vier Wochen eine Bluttransfusion. Wenn sein Hämoglobin-Wert niedrig ist, dann fühlt er sich sehr schlapp, er ist sehr müde. Wenn er aber frisches Blut bekommt, dann ist er hyperaktiv,", berichtet Dilek Güney. "Sein Alltag ist eigentlich ganz normal,  wie der von anderen Kindern."

Auch wenn sein Alltag normal sei: Ohne Stammzellenspende könne Berat maximal dreißig Jahre alt werden. Er braucht einen Spender, der die fast gleichen Gewebemerkmale im Blut hat. Die Suche gestaltet sich schwierig, da zu wenige Menschen weltweit typisiert sind. Umso wichtiger sind Aktionen wie die am 11. Oktober. Wer gesund und zwischen 18 und 55 Jahren alt ist, darf sich als Spender registrieren lassen. "Am Aktionstag wird es einen kleinen Parcours mit vier Stationen geben", erklärt Maria Schmidt von der DKMS. "Die erste Station ist die Datenerfassung, dort wird eine Einverständniserklärung ausgefüllt. An der zweiten Station, der Zwischenkontrolle, kann man Geld spenden. An der dritten Station wird das Blutröllchen gefüllt, 5 Millimeter werden aus der Armvene entnommen. An der Endkontrolle kann man seine Einverständniserklärung und das Blutröllchen wieder abgeben. Dann hat man es auch schon geschafft und ist als Stammzellspender registriert."

Auch die Bundesliga-Volleyballer vom TV Rottenburg beteiligen sich an der Aktion und wollen den Erlös aus der Versteigerung des Stadion-Sofas komplett an die Typisierungsaktion spenden. Hans Peter Müller-Angstenberger ist Trainer des Herrenteams und erklärt:  "Spitzensport ist nicht alles. Wenn es um Menschenleben geht, dann hat das die höchste Priorität. Wir stehen für die Region als Bundesligist, wir machen Volleyballsport, Spitzensport für die Region und somit auch für die Menschen, die hier leben. Und die Möglichkeit möchten wir nutzen, hier einen Beitrag zu leisten."

Der Aktionstag am 11. Oktober von 11 bis 16 Uhr in der Rottenburger Festhalle kann nicht nur Berat nutzen, sondern vielen anderen kranken Menschen.

Hier lesen Sie einen weiteren Bericht zu Berats Krankheit und mit weiteren Informationen zur Knochenmarkspende.

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