Al Baghdadi | Bildquelle: KM

Syrien / Irak:

IS-Terrorchef al-Baghdadi offenbar tot - US Präsident: "Etwas Großes ist passiert"

Stand: 29.10.19 10:33 Uhr

Abu Bakr al-Baghdadi ist offenbar tot. US-Medienberichten zufolge wurde der islamistische IS-Terrorchef von US-Spezialkräften bei einem Anti-Terror-Einsatz bei Idlib in Nordsyrien gestellt. Um einer Festnahme zu entgehen, sprengte er sich offenbar mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft. Die US-Medien CNN und Newsweek berufen sich auf Informationen aus US-Militärkreisen. Derzeit werde noch eine DNA- und Biometrie-Analyse der sterblichen Überreste abgewartet. US-Präsident Trump twitterte: "Something very big has happened".

 

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IS-Terrorchef al-Baghdadi, Gründer und Führer einer der grausamsten und blutigsten islamistischen Terror-Organisationen, hatte offenbar geplant, mit seiner Familie von Nordsyrien aus über die Grenze in die Türkei zu gelangen. Zwei seiner Ehefrauen kamen bei der Explosion offenbar ebenfalls um.

Die Operation wurde am Samstag, 26. Oktober 2019, von US-Spezialeinsatzkräften in der Nähe der syrsichen Stadt Idlib in der Ortschaft "Barisha village " ausgeführt. Der US-Auslandsgeheimdienst CIA habe die Operation durch Geheimdienst-Informationen über al Baghdadis Aufenthaltsort unterstützt. Der Zeitschrift Newsweek zufolge - die sich auf Pentagon-Informationen bezieht - wurden die US-Spezialkräfte mit Hubschraubern zu al Bahdadis Versteck gebracht.

Auf dem Grundstück habe es ein kurzes Feuergefecht gegeben. Dann habe sich die "hochrangige Zielperson", bei der es sich offenbar um den IS-Terrorchef handelt, selbst in die Luft gesprengt. US-Präsident Trump hatte für die Operation offenbar eine Woche zuvor grünes Licht erteilt.Die USA hatten auf al Baghdadi ein Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen US-Dollar (etwa 22 Millionen Euro) ausgesetzt.

Im Anschluss an den Einsatz habe die US-Luftwaffe das Anwesen durch einen Luftschlag vollständig zerstört. Dadurch solle verhindert werden, das sich der letzte Aufenthaltsort des IC-Terrorchefs zu einer Pilgerstätte für Islamisten entwickele.

Die islamistische Terror-Organisation "Islamischer Staat" hatte vor einigen Jahren handstreichartig weite Gebiete des Irak und Syriens besetzt und in dem von ihr beherrschten "Kalifat" ein blutiges und grausames Terror-Regime errichtet. Westliche Geiseln wurden - ebenso wie Einwohner des sogenannten "Kalifats" mit grausamsten Methoden umgebracht. So beispielsweise durch köpfen, lebendig verbrennen, in Käfigen ertränken, in die Luft sprengen.

Einzig die Kurden in Nordirak - und später auch in Nordsyrien - hatten dem "IS" nennenswerten Widerstand entgegengesetzt. EIn anfängliches Nicht Angriffs-Angebot der islamistischen Terror-Organisation hatten die kurdischen Streitkräfte abgelehnt.

In ihrem Kampf gegen den islamistischen Terror waren die nordirakischen Kurden von der Bundesrepublik Deutschland militärisch unterstützt worden: Durch militärische Ausbildung und durch Lieferung der deutsch-französischen Panzerabwehrrakete "Milan".  Dadurch war die Armee der kurdischen Peshmerga in der Lage, sich die islamistischen Selbstmordattentäter auf sicherer Entfernung zu halten. Zuvor hatten Selbstmordattentäter, die mit provisorisch gepanzerten Fahrzeugen auf die Posten der kurdischen Peshmerga zugefahren waren, dort schwere Verluste verursacht.

 

Lesen Sie hier die Bestätigung von US-Präsident Trump über al Baghdadis Tod: Der Terrorchef starb in einem Tunnel, "schreiend vor Furcht"

Schließlich formierte sich eine internationale Militär-Koaliton unter Führung der USA, die insbesondere mit  Luftschlägen, aber auch Bodeneinsätzen den sogenannten "Islamischen Staat" bekämpfte. Deutschland beteiligte sich an der Internationalen Koalition mit Aufklärungsflügen des AWACS-Systems.

Zusammen mit den kurdischen Streitkräften - der Peshmerga im Nordirak und der YPG in Nordsyrien - und der vom Westen wieder aufgerüsteten und von US-Militärberatern restrukturierten irakischen Armee gelang es schließlich, die von der Terror-Organisation besetzten Gebiete im Irak und in Syrien zurückzuerobern. Im März 2019 verlor die Terror-Organisation ihr letztes Gebiet im syrischen Baghouz. Nach dem Verlust ihres Territoriums zog sich die Terrororganisation wieder in den Untergrundkampf zurück. 

Der IS-Terrorchef selbst war nur einmal bei einem öffentlichen Auftritt zu sehen - in einer Moschee des der damals eroberten nordirakischen Millionenstadt Mossul. Beriets seit mehreren Jahren agierte Al Baghdadi äußerst vorsichtig: Er wechselte offenbar häufig seine Verstecke und kommunizierte nur durch mündliche Botschaften über wenige Vertraute mit seiner Organisation, um sein Aufspüren etwa durch Handyortung zu verhindern.

Der IS-Terrorchef war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach für tot erklärt worden. Jedesmal hatten sich die Meldungen im Nachhinein aber nicht bestätigt. Allerdings lag bei keiner der bisherigen Meldungen eine derart verdichtete Nachrichtenlage wie jetzt vor - offenbar mit diversen informellen Bestätigungen aus US-amerikanischen Militärkreisen.

Führende Islam-Gelehrte aus der ganzen Welt hatten sich bereits im Jahr 2015 gegen die gewalttätige islamische Irrlehre al Baghdadis ausgesprochen: Die Liebe Gottes stehe über dem Schwert.

Lesen Sie hier die aktuelle Entwicklung: US-Präsident Trump: "al-Badhdadi starb schreiend vor Furcht", niedergerissen von Spürhunden am Ende eines Tunnels.

Erstveröffentlichung: 27.10.2019 - 10:57

Aktueller Stand: 27.10.2019-14:09

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