Pfandsystem | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Probleme im Pfandsystem

Stand: 02.09.19 16:57 Uhr

Was passiert eigentlich mit meinen Mehrweg-Pfandflaschen, nachdem ich sie am Leergutautomaten abgebe? Nach der Rückgabe am Automaten beginnt nämlich besonders für kleinere regionale Abfüller wie Brauer und Moster ein großes Problem.


Viele Kunden, die Getränkeflaschen in kleinen Läden wie in der Silberburg am Tübinger Marktplatz kaufen, geben ihre leeren Pfandflaschen anschließend am Leergutautomaten in großen Supermärkten wieder ab. Doch das ist problematisch für die regionalen Händler, denn dadurch landen die Flaschen bei den großen Sammelstellen des Lebensmittel-Einzelhandels und kommen nicht mehr zur Silberburg zurück.

Hans-Peter Schwarz, Geschäftsführer der Start-up Getränkemarke SCHWARZSTOFF, sei klar, dass die großen Lebensmittelmärkte niemanden anstellen können, der die Pfandflaschen bezüglich ihrer Herkunft sortiere. Deswegen würden die Flaschen von der Silberburg zusammen mit anderen Flaschen in Kisten einsortiert werden.

Bei der Silberburg kommen aus diesem Grund 30-40 Prozent der verkauften Pfandflaschen nicht mehr ins Geschäft zurück. Die verlorenen Flaschen müssen von den regionalen Händlern selbst ersetzt werden, was oftmals eine kostspielige Angelegenheit ist. Eine Mehrweg-Pfandflasche kostet 8 Cent Pfand, der Neu- / bzw. Nachkauf einer Flasche kostet 15-16 Cent. Mit jeder vollen Kiste, die nicht zur Silberburg zurück kommt, macht das Geschäft ein Minus von 3,14 Euro.

Laut Schwarz sei es für viele Brauereien wichtig, dass der Pfandkreislauf reibungslos funktioniere. Deswegen soll jeder Einzelne seine Pfandflaschen am besten zeitnah bei dem Geschäft zurückbringen, wo sie auch gekauft wurden. Schwarz hat sich zudem noch einen weiteren Lösungsansatz überlegt: Die Pfandpreise sollten an den Nachkaufpreis der Flaschen angepasst werden. Dadurch hätten auch die Endkunden keine Mehrausgaben.

Schwarz zeigt sich zuversichtlich, dass sich in naher Zukunft etwas verbessern wird. Zurzeit werde bereits viel über das Thema in den Medien diskutiert. Auch mehrere Ministerien hätten sich bereits dazu geäußert.

Es bleibt abzuwarten, welche Verbesserungen die Zukunft bringen wird. Jedoch ist davon auszugehen, dass sich viele kleine und regionale Händler über eine Verbesserung des deutschen Pfandsystems freuen würden.

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