Restaurator, restaurieren | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Abgestaubt! Restauratorin lässt sich über die Schulter schauen

Stand: 31.05.19 16:36 Uhr

Im Tübinger Stadtmuseum wird abgestaubt, und dabei dürfen die Besucher sogar zuschauen. Mitten in der Sonderausstellung "Abgestaubt! - Museumsschätze erzählen Geschichten", lässt sich Restauratorin Silke Schick für zwei Tage bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.


Mit der Ausstellung "Abgestaubt" bringt das Museum in der Kornhausstraße erstmals Teile der, 50.000 Objekte umfassenden, städtischen Sammlung ans Tageslicht, und setzt sich intensiv und kritisch mit deren Geschichte auseinander. Die Leiterin des Stadtmuseums Wiebke Ratzeburg erklärte, dass bereits seit 4 Jahren eine Expertin die Bestände der städtischen Sammlung sythematisiere und insbesondere   die Herkunft der Objekte zu kläre. Wichtig sei hier vorallem ob die Gegenstände zwischen 1933 und 1945 enteignet wurden, oder zu sehr niedrigen Preisen gekauft.Sollte sich bei der Untersuchung eines Gegenstands herausstellen, dass es sich dabei um ein enteignetes Objekt handelt, geht die Arbeit für Wiebke Ratzeburg und ihre Mitarbeiter erst richtig los, denn dann wird sich bemüht, den rechtmäßigen Besitzer zur ermitteln.Die Suche kann oft mehrere Monate dauern, aber sie lohnt sich: Bisher konnten drei Objekte mit den Familien ihrer ursprünglichen Besitzer wieder vereint werden. Aber bevor die, in die Jahre gekommenen, Gebrauchs- und Kunstgegenstände an Besitzer zurückgegeben oder ausgestellt werden können, müssen sie oftmals erst gereinigt oder sogar repariert werden. Dann ist die Expertiese von Restauratoren gefragt. Silke Schick beschreibt die Arbeit von Restauratoren als das Erhalten von Kunstgut. Egal ob Gemälde, Möbel, oder Kirchenausstattung. Es sei ihre Aufgabe das Erhaltenswerte zu pflegen, und wiederherzustellen.  Dabei ließ sich die Expertin für Gemälde- und Skulpturenrestauration von interessierten Anweseden zusehen. Um ihre Arbeit besser demonstrieren zu können hatte die Restauratorin einen echten "Härtefall" mitgebracht: Ein Bild mit sehr vielen Schäden auf Leinwand, sogar mit Rissen und Löchern.Die von Silke Schick verrichtete Arbeit ist oft sehr kleinteilig und nimmt viele Stunden in Anspruch. Sie ist dabei nicht nur für Einrichtungen wie das Stadtmuseum tätig, sondern auch für Privatkunden. Sogar heute morgen wurde die Möglickeit von manch einem genutzt, um zu fragen, ob das Familienerbstück vielleicht doch noch zu retten sei, und wieviel eine Restauration denn koste. Solche Fragen, aber vor allem Fragen zum Handwerk des Restaurators, und dessen Geschichte, beantwortet Silke Schick auch morgen nochmal im Tübinger Stadtmuseum als Begleitprogramm zur Ausstellung "Abgestaubt", von 10 bis 17 Uhr.      
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