Tag der offenen Moschee | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Muslime gegen Angst: Tag der offenen Moschee

Stand: 04.10.17 15:48 Uhr

Afd Spitzenkandidat Alexander Gauland sagte über die SPD-Vizevorsitzende und Staatsministerin Aydan Özoguz, dass die AfD sie in Anatolien entsorgen könne. Der Islamische Staat führt einen Krieg gegen die westliche Welt. Doch wie stehen die Muslime in der Region zu solchen Äußerungen und Entwicklungen? Wir haben den gestrigen Tag der offenen Moschee genutzt und nachgefragt.


Das Ahmadiyya Gebetszentrum in der Reutlinger Wörthstraße ist eines von vielen Zentren der Ahmadiyya Gemeinde. Hier versucht man dem aktuellen Geschehen in Deutschland und der Welt friedlich und freundlich zu begegnen. Mohammad Shahzad Sidhusagte, dass ein Ziel sei Ängste abzubauen die in der Bevölkerung herrschen. Auch möchte Mohammad Shahzad Sidhu Informationen verbreiten, die in der Gesellschaft fehlen. Die Glaubensgemeinschaft möchte eine friedliche islamische Lehre verbreiten und einen Beitrag zu einem harmonischen Miteinander leisten. Erreichen möchten das die Gemeindemitglieder durch Gespräche und Informationsmaterial. Wie das funktioniert weiß Muneeb Khalid:"Sie tasten sich auf eine Art heran. Also sie kommen zögerlich und vielleicht auch mit ein bisschen Angst. Aber dann kommt man relativ schnell ins Gespräch und lernt einander kennen und diskutiert auch über den ein oder andere Streitpunkt. Dadurch lernt man sich insgesamt besser kennen, im Endeffekt haben beide ein besseres Bild voneinander. Auch gegen die Anfeindungen von Rechtspopulisten seien Gespräche und Information das beste Mittel. Ein Stichwort: Der Einzug der AfD in den deutschen Bundestag. Irgendwo müsse man anerkennen, dass es hier Bedarf gäbe. Der Tag der offenen Moschee könne hier Abhilfe leisten. Eine weitere Kontroverse ist der Jihad. In ihm sehen die Reutlinger Muslime keinen militärischen Krieg, wie der islamische Staat in Syrien tut. Die Gemeinde interpretiert ihn als gottgegebenes Recht sich in der Not zu verteidigen, als Wettstreit zur Verbreitung des Koran und als Kampf gegen die eigenen schlechten Neigungen und Begierden. Dieser Islam komme an. Bereits um 11 Uhr seien Menschen vor den Türen der Moschee gestanden und auch jetzt noch sei der Saal voll. Die Ahmadiyya Gemeinde in Reutlingen möchte sich auch weiterhin für ein friedvolles gemeinsames Leben einsetzen - unter anderem wieder mit einem Tag der offenen Moschee im nächsten Jahr.
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