Landhaussiedlung Öschingen | Bildquelle: RTF.1

Mössingen-Öschingen:

Bewohner der Landhaussiedlung dürfen wieder in ihre Häuser

Stand: 21.07.14 18:39 Uhr

13 Monate ist es her, dass in Mössingen-Öschingen ein Hang ins Rutschen geriet und die Bewohner der dortigen Landhaussiedlung ihre Häuser auf unbestimmte Zeit verlassen mussten. Am Donnerstag hat das in diesem Fall zuständige Regierungspräsidium Freiburg das Betretungsverbot aufgehoben. Ein Grund zu feiern für die Betroffenen aber beispielsweise auch für die Verantwortlichen von Stadt und Landesamt.

Erleichtert zeigten sich heute nicht nur die Bewohner und deren Angehörige, sondern auch Oberbürgermeister Michael Bulander. Die Stadt hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den abgerutschten Hang zu entwässern und zu stabilieren, was jetzt erfolgreich geglückt sei. Und das heißt laut Bulander letzten Endes, dass die Bewohner, die ja seit vergangenem Juni evakuiert seien, jetzt wieder zurück könnten, sobald ihre Häuser dann auch saniert seien. 

Als die Nachricht kam, sei das für Isabelle Kroh, die Tochter eines Bewohners, ein unglaublich tolles Gefühl gewesen. Sie und ihre Familie hätten sich wahnsinnig gefreut. Sie hätten zwar schon gewusst, dass es irgendwann zurück gehe. Aber die Nachricht als solche sei grandios gewesen. Einfach auch die Tatsache, dass unter einem Rutschhang Häuser so sicher gemacht werden könnten, dass man wieder dort wohnen könne, das fände sie großartig. Und sie freue sich auch für ihren Vater, der einfach wieder in sein selbst gebautes Haus zurückkommen könne. Zwei Wochen lang hatte ihr Vater nach der Evakuierung bei ihr gelebt – mit ihrer damals noch lebenden Mutter und einer anderen 93-jährigen Bewohnerin der Landhaussiedlung – bis er eine Übergangswohnung in Öschingen gefunden hatte.

Ein Jahr voller Anspannung und Unruhe liege hinter der Familie. Für die Familie gehe es laut Kroh so weiter, dass sie den Umzug planen, weil sie den Mut gehabt hätten, jetzt während dieser Unsicherheit schon zu sanieren. Sie hätten die Kanalisation gerichtet und die Risse professionell ausspritzen lassen. Auch der Maler sei da gewesen. Der "verwunschene Garten" sei zwar noch zugewachsen, aber sie würden demnächst umziehen. Aber noch nicht alle der Nachbarn sind auch schon so weit. Für viele stehen erst jetzt die Sanierungen ihrer Häuser an.

Aber auch für die Stadt ist die Arbeit noch lange nicht beendet. Laut Bulander müssten die Verantwortlichen der Stadt den Hang weiterhin beobachten, Inklinometermessungen und Grundwasserspiegelmessungen durchführen, außerdem die Schüttungen am Auslauf am Öschbach regelmäßig messen und die Niederschläge beobachten. Dazu werde es monatliche geotechnische Messungen geben und einfach auch eine Beobachtung des Hanges. Ohne die finanzielle Unterstützung der Landesregierung und ohne die unermüdliche Arbeit der Beteiligten, hätte die Stadt Mössingen die Sicherungsmaßnahme wohl nicht schultern können, wie Bulander heute ausdrücklich betonte.

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