Hochwasser | Bildquelle: RTF.1

Echaztal:

Gemeinsam gegen Hochwasser

Stand: 29.06.17 16:34 Uhr

Heftige Regenfälle gestern Abend, heute eine Unwetterwarnung vor Starkregen: Bei der derzeitigen Wetterlage kann es ganz schnell zu Überschwemmungen und Hochwasserkatastrophen kommen - und das nicht nur in der Nähe von Gewässern. Eine solche Katastrophe gab es auch vor ziemlich genau einem Jahr im Echaztal. Daraufhin haben sich alle Gemeinden entlang der Echaz einschließlich der Städte Reutlingen und Pfullingen zur Hochwasserpartnerschaft zusammengeschlossen.


Pfullingen am 25. Juni 2016. Aufräumarbeiten nach dem großen Hochwasser. Durch den heftigen Regen konnte das Oberflächenwasser nicht so schnell abfließen. Die Echaz trat über die Ufer. Besonders betroffen waren Pfullingen, Betzingen und die Reutlinger Innenstadt. Doch bis hinunter nach Kirchentellinsfurt war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Für die Einsatzkräfte war jede Menge zu tun.

Die damalige Zusammenarbeit hat gut funktioniert", sagt Harald Herrmann, Kommandant der Feuerwerhr Reutlingen. "Aber es war für uns der Ansporn zu sagen: Wir können noch besser werden, da muss noch mehr drin sein und haben aus diesem Grund die Echazpartnerschaft Echaztal gegründet. "
 
Immer öfter häufen sich sogenannte Jahrhunderthochwasser. Dann ist auch Koordination zwischen den Feuerwehren beziehungsweise zwischen den Gemeinden gefragt. Diesem Ziel dient die Hochwasserpartnerschaft in drei Bereichen: Erstens Prävention. Durch bauliche Maßnahmen verhindern, dass es so weit kommt. Zweitens: Bessere Kommunikation untereinander:  "Man stimmt die Maßnahmen übergeordnet mehr ab, verknüpft es über eine Software, eine webbasierte Software namens FLIWAS, so dass allen Anliegern an der Echaz letztlich die Informationen zur Verfügung stehen: Was passiert oberhalb von mir und was passiert unterhalb von mir?" so Herrmann.
 
Das FLIWAS ist kein Informationsmittel für die Bevölkerung sondern ein Arbeitsmittel für die Gemeinden. Es soll die bisherigen Systeme der Feuerwehr auch nicht ersetzen sondern ergänzen. 
 
Der dritte Punkt ist die Öffentlichkeitsarbeit. Hier hat die Hochwasserpartnerschaft Info-Flyer erstellt, die jede Gemeinde als eigene Flyer verteilt. Denn jeder einzelne kann selber zu Hause Maßnahmen zum Hochwasserschutz treffen.  "Jeder kann durch Hochwasser betroffen sein", so Herrmann. "Durch Starkregen, durch Flusshochwasser, durch einen Kanal oder auch durch ansteigendes Grundwasser. Und da kann ich mich sehr wohl kundig machen, ob ich Lichtschächte hochstzen kann oder ob ich eine Tiefgaragenabfahrt sichern kann."
 
Auf jeden Fall, so warnt der Flyer, bedeutet Hochwasser immer Gefahr. Den Anweisungen der Einsatzkräfte sollte jeder Folge leisten. Außerdem dürfen Absperrungen nicht überschritten und geflutete Bereiche nicht betreten werden.
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