„Früher habe ich viel zu schnell gegessen"
Den Erfolg ihr Gewicht stabil reduziert zu haben, verdanken die beiden Jugendlichen einer Änderung ihrer Lebensgewohnheiten, die ursächlich für das Übergewicht sind. Dazu gehört unter anderem, auf die Ernährung zu achten und dabei auf Süßes, Fettes und Fastfood zu verzichten. Auch ersetzen die Beiden zuckerhaltige Getränke durch Wasser. „Ganz wichtig ist langsam zu essen. Dann isst man auch nicht mehr so viel, denn die Sättigung stellt sich schneller ein", sagt Theo. Auch Dominik isst jetzt viel bewusster, der es früher einfach auch aus Langeweile getan hat: „Auch habe ich entdeckt, dass ich Sport nicht hassen muss. Es kann ja sogar Spaß machen." Beide Jugendliche achten neben Schulsport jetzt mehr auf Fitness und Bewegung im Alltag.
„Gemeinschaftlich Sport zu treiben, beispielsweise in einem Verein, trauen sich viele Betroffene erst gar nicht. Es ist ein Teufelskreis", weiß Prof. Wölfle, „– eine Schraube, die schwer zurückzudrehen ist." So brauchen die Kursteilnehmer für eine erfolgreiche Therapie die Unterstützung der ganzen Familie. Diese hatten Theo und Dominik, deren Eltern heute noch gerne die Rezepte der gemeinsamen Kochevents zu Hause nachkochen. „Die Eltern müssen mit im Boot sein. Wenn sie ein negatives Beispiel vorleben, dann kann es nicht funktionieren", betont Prof. Wölfle. Zudem ist es ihm wichtig, das positive Selbstwertgefühl und die Eigenverantwortung der Kinder und Jugendlichen zu fördern sowie deren Frustration und Leidensdruck zu senken.
Gerade kleine Erfolge zählen
Einen Rat haben Theo und Dominik für andere Betroffene, die erfolgreich abnehmen wollen: „Kleine Ziele setzen, die man erreichen kann!" Denn gerade am Anfang gäbe es nur kleine Erfolge auf der Waage. „Über jeden freut man sich und dann hat man Lust auf mehr. Das ist ein toller Ansporn", sagt Theo. Laut Prof. Wölfle soll der Erfolg aber nicht nur über die Waage gemessen werden: „Allein bessere Blutzuckerwerte und ein niedriger Blutdruck sind nicht für die Katz." Zudem raten die beiden Jugendlichen dazu, Ausnahmen als solche zu erkennen – beispielsweise ist ein Stück Kuchen an einem Geburtstag erlaubt. „Süßes nur als Belohnung nach dem Sport: Dann kann der Körper auch das Fett abbauen", sagt Dominik.
Jetzt blicken die beiden Jugendlichen, die es ohne die Adipositas-Schulung am Bonner Universitätsklinikum vermutlich nicht so gut geschafft hätten, zuversichtlich in die Zukunft. So macht Theo nach einem Sozialen Freiwilligen Jahr im Kindergarten derzeit eine Ausbildung zum Kinderpfleger: „Männer sollten auch für kleine Kinder da sein." Dominik, der auch besser in der Schule geworden ist, strebt auf das Abitur zu: „1,2 will ich schaffen und nach einem Auslandaufenthalt voraussichtlich Medizin studieren."
Mehr Information zum ambulanten Adipositas-Schulungsprogramm gibt es unter http://www.adipositas-uni-bonn.de/Leichter Regen 4 / 6° C Luftfeuchte: 84% |
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