Ralf Stoll | Bildquelle: RTF.1

Sonnenbühl/Stuttgart:

Ein Mann will nach Berlin: Willmandinger Metzgermeister Ralf Stoll kämpft um Platz 14 der CDU-Landesliste

Stand: 05.03.17 18:21 Uhr

Er ist CDU-Fraktionsvorsitzender im Sonnenbühler Gemeinderat, Schatzmeister der Reutlinger Kreis-CDU, seit 2015 aber vor allem auch Mitglied im CDU- Landesvorstand. Und dort gehört Ralf Stoll zu denen, die die Landes-CDU nach ihrer herben Niederlage bei den Landstagswahlen neu aufrichten. Bereits direkt nach den Wahlen war der 47jährige einer derjenigen, die ein starkes Mitsprachrecht der Kreisverbände einforderten. Heute werden Stolls Einschätzungen bis nach Berlin hoch geschätzt.


Ralf Stoll auf dem Weg ins Sonnenbühler Rathaus – dorthin, wo alles begann: Der 47jährige Metzgermeister, der den zweiten Bildungsweg einschlug und seit mittlerweile rund 10 Jahren Kundenberater für Baden-Württemberg und als Teamleiter für den Vertrieb eines großen Unternehmens tätig ist, ist Fraktionsvorsitzender der CDU im Sonnenbühler Gemeinderat; dazu Ortschaftsrat in Willmandingen und Kreisschatzmeister der Reutlinger Kreis-CDU.

Politisch interessiert sei er schon immer gewesen, so Stoll. Dann ist in Sonnenbühl eines Tages Kommunalwahl. Stoll sitzt mit Freunden am Stammtisch. Er habe "wieder einmal darüber gelästert, was sich alles ändern muss".  An diesem Tag kommt Stoll dann aber nicht so "davon". Er solle doch in die Kommunalpolitik einsteigen. "Und dann bin ich eingestiegen in die Kommunalpolirtik und bin dort auch gleich in Ortschaftsrat gewählt worden."

Das ist sieben Jahre her. Mittlerweile ist der verheiratete Vater zweier Söhne 2015 in den CDU-Landesvorstand gewählt worden. Von den Delegierten dort wurde geschätzt, was auch Stolls ganz persönlicher Antrieb ist: In einer Zeit in der vor allem Beamte und Akademiker Abgeordnete sind, gehe oft die Perspektive der einfachen Menschen und der realen Verhältnisse verloren. Stolls Einschätzungen werden mittlerweile nicht nur in der Landes-CDU hoch anerkannt.

Nach dem historisch schlechten Wahlergebnis der Südwest-CDU im März bei den Landtagswahlen gehörte er mit dem jetzigen Reutlinger Kreis-CDU-Vorsitzenden Manuel Hailfinger zu denen, die von der CDU-Basis her, in Richtung Stuttgart Druck gegen ein einfaches „weiter so" ausübten.

Stoll und andere treten für eine Modernisierung der Partei ein. Die CDU soll bei ihren Entscheidungen raus aus den "Hinterzimmern", transparenter und offener für die Bürger werden. Dazu gehöre auch, dass man Themen anspreche,  "die manchmal einfach ein Tabu-Thema sind und dass wir dort neue Wege gehen" .Hier, so Stoll, sei man mittlerweile "auf dem richtigen Kurs".

Vor allem in den ländlichen Wahlkreisen hatte die CDU im Zuge der Flüchtlingskrise geradezu erdrutschartig unter anderem an die AfD verloren: Ein Grund auch: die CDU-Politik in der Flüchtlingskrise und deren Folgen. Stoll steht hier, wie der 2013 ins Land zurückgekommene Thomas Strobl, beim Thema Begrenzung,  Abschiebungen und Terrorismusbekämpfung, für den mittlerweile praktizierten härteren Kurs der Partei. 

Die CDU habe reagiert: "Das, was wir erlebt haben, hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Und es hat uns gezeigt, dass wir in unseren Systemen an der einen oder anderen Schraube drehen müssen. Die Situation hat uns gezeigt, wo die Problemstellen sind  - und wir arbeiten jetzt  daran, dass wir diese Problemstellungen so schnell wie möglich zumachen".

Das betreffe besonders die Flüchtlingspolitik; das Thema Integration, die "mit Herz, aber Härte" forciert werden soll; dazu gehört das Thema Konsequenz bei Abschiebungen abgelehnter oder straffällig gewordener Asylbewerber oder solcher, die ihre Identität mutwillig verschleiern. Hier hat die Südwest-CDU der Bundespartei mittlerweile klar ihren Stempel aufgedrückt.

Aus Stolls Sicht muss auch bei der Wirtschaftspolitik das eine oder andere nachjustiert werden. Die gehe oft an der Wirklichkeit der kleinen Bürger, der Handwerker und an den kleinen Unternehmen vorbei .

Stoll will deshalb jetzt in den Bundestag. Auf drei CDU-Regionalkonferenzen hat er sich als Kandidat für den noch offenen Platz 14 der CDU-Landesliste vorgestellt. Würde er von den Delegierten am kommenden Wochenende gewählt, stünden die Chancen gut, dass der gelernte Metzgermeister aus Willmandingen seinen Sichtweisen dann auch im Bundestag Gewicht verschaffen könnte.

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