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Mosul:

Kampf um Mosul hat begonnen - Irakische Streitkräfte rücken gegen Hauptstadt der Terror-Organisation "IS" vor.

Stand: 17.10.16 10:57 Uhr

17.10.2016. In der Nacht zum Montag hat die Offensive zur Befreiung der nordirakischen Millionenstadt Mosul vom "IS" begonnen. Rund 30.000 Soldaten, die aus Verbänden der irakischen Streitkräfte und der kurdischen Peshmerga bestehen, sind gegen die Stellungen der islamistischen Terror-Organisation "IS" vorgerückt. Rund eine Million Einwohner werden von den Terroristen derzeit noch in Mosul festgehalten. In den vergangenen Wochen wurden Familien, die aus Mosul flüchten wollten, abgefangen und brutal ermordet.

Die Verbände der irakischen Streitkräfte, der irakischen nationalen Polizei und der kurdischen Peshmerga erhalten bei ihrem Vorrücken Luftunterstützung durch die Luftstreitkräfte der US-geführten internationalen Koalition. Der Name Mosul steht dabei sowohl für die Millionenstadt, als auch für die gleichnamige Provinz. In die Stadt selbst werden nach Angaben der irakischen Regierung nur die irakischen Streitkräfte und die nationale irakische Polizei vorrücken.

In den frühen Morgenstunden hatte der irakische Regierungschef Abadi den Beginn der Offensive auf Mosul angekündigt. "Die Stunde ist da, und der Moment  eines großen Sieges ist nah!" hatte Haider al-Abadi im irakischen Fernsehen, umgeben von den obersten Kommandeuren der irakischen Armee, verkündet. Mit dieser Offensive werde der Irak vom "IS" befreit.

Die kurdischen Peshmerga haben nach Angaben der kurdischen Nachrichtenplattform Rudaw im Laufe des Vormittags bereits 8 Dörfer vom "IS" zurück erobert. Mit Beginn der Offensive wurden von den Peshmerga die Erdwälle durchbrochen, welche die Terror-Organisation "IS" an der Frontlinie gebaut hatte. Der "IS" schickte den Pesherga drei Selbstmord-Attentäter mit drei Autobomben entgegen, Zwei Autos seien weit vor der Frontlinie durch Luftangriffe der Koalition gestoppt worden, ein drittes Terroristen-Auto sei erst kurz vor der Frontlinie zum Stehen gebracht worden.

Die irakische Armee hat demnach im Laufe des Vormittags die Dörfer Hamam Alil und Namrud im südlichen Mosul befreit.

Mosul selbst war im Sommer 2014 von der islamistischen Terror-Organisation handstreichartig erobert worden. Der "IS" hatte in Mosul ein neues Kalifat ausgerufen. Rund 3.000 bis 4.500 Terror-Kämpfer sollen sich noch in Mosul aufhalten. Ähnlich wie in anderen befreiten irakischen Städten soll es sich bei einem Teil der Kämpfer um lokal ansässige Jugendliche handeln, die mit Todesdrohungen in den Terror-Dienst gepresst wurden. Diese haben sich in den anderen befreiten Städten nach Beginn der Offensive erfahrungsgemäß rasch abgesetzt. Mit diesem Effekt wird auch in Mosul gerechnet. Islamisten-Chef Al Baghdadi soll Medienberichten zufolge die Devise ausgegeben haben: "Wenn ihr Mosul halten könnt, kämpft. Wenn ihr Mossul nicht verteidigen könnt, zieht Euch zurück und zerstört Mosul".

Gestern waren aus irakischen Flugzeugen Flugblätter abgeworfen worden mit Verhaltensregeln für die Bevölkerung von Mosul. Es wird damit gerechnet, dass sich in Mosul selbst bewaffnete Widerstandsgruppen an der Befreiung der Stadt beteiligen. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde der "IS" bereits durch Aktivitäten von Widerstands-Organisationen in Mosul verunsichert. So wurden mehrere ranghohe "IS"-Führer in Mosul durch Widerstandsgruppen getötet.

Gestern war in Syrien die für den "IS" mythologisch wichtige Stadt Dabiq vom "IS" zurückerobert. worden. In Dabiq soll einer Überlieferung zufolge der apokalypische Endkampf zwischen Gut und Böse stattfinden, zwischen "Gläubigen" und "Ungläubigen". In der Interpretation der Islamisten zwischen dem "IS" und den westlichen Nationen, die von der Terror-Organisation als "Kreuzritter" bezeichnet werden.

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