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Basel:

25 Jahre Flamingo-Anlage im Zoo Basel - 550 Rosaflamingos für den Artenschutz

Stand: 23.06.16 12:21 Uhr

Vor 25 Jahren, am 27. Juni 1991, wurde die Anlage für die Rosaflamingos im Zoo Basel eröffnet. 96 Vögel zogen damals auf das Gelände, in dessen Planung die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung eingeflossen waren. Seit Eröffnung stieg die Anzahl jährlich schlüpfender Jungvögel sprunghaft an. Dieses Jahr sind in der heute rund 120 Adultvögel zählenden Gruppe bereits wieder 25 Junge geschlüpft. Insgesamt brachte es der Nachwuchs über die Jahre auf über 550 Flamingos. Diese wurden großteils zum Aufbau neuer Zuchtgruppen an andere Zoos abgegeben.

Die Rosaflamingo-Küken im Zoo Basel sammeln sich in einem ‚Kindergarten'. In der Natur können solche Ansammlungen hunderte oder tausende Junge umfassen. Die Elternvögel erkennen ihr eigenes Junges an den Lautäusserungen. Zurzeit kann man gut beobachten, wie die Eltern ihre Jungen mit einem Sekret aus der Speiseröhre füttern.

Von fünf zu einer Flamingo-Art

Das erste diesjährige Junge ist am 12. Mai geschlüpft, das bisher letzte vor wenigen Tagen. Fast 60 Jahre ist es her, als 1958 der Zoo Basel mit dem ersten in einem europäischen Zoo geschlüpften Chilenischen-Flamingo Schlagzeilen machte. Im Jahr darauf folgten ihm zwei Rosaflamingos als Weltpremiere. Die Gruppe im Zoo Basel bestand zeitweise aus allen fünf Flamingoarten. Um unerwünschte Kreuzungen zu vermeiden, entschied man sich in den frühen 1980-er Jahren für die altweltlichen Rosaflamingos (Phoenicopterus ruber roseus). 1990 begann man mit dem Bau der neuen Anlage am Standort der alten „Festmatte". Ein Jahr später wurde am 27. Juni die Anlage im Beisein der Medien dem Zoopublikum übergeben.

Erfolgreiche Zucht

Die Geschichte der Rosaflamingos im Zoo Basel ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 1958 wuchsen im Zoo Basel rund 550 Rosaflamingos auf, wovon die meisten zum Aufbau weiterer Zuchtgruppen abgeben wurden. Bis heute wachsen jedes Jahr so viele Jungvögel auf, dass sie anderen Zoos gegeben werden können. Damit die Population genetisch gesund bleibt, werden regelmässig geeignete Vögel dazu erworben. Die Rosaflamingo-Kolonie besteht aktuell aus rund 120 erwachsenen Vögeln mit rund je zur Hälfte Männchen und Weibchen. Das älteste Tier ist ein 62 Jahre altes Männchen, das 1954 aus dem Zoo Hagenbeck in den Zolli kam.

Seit bald 60 Jahren Flamingoforschung

Anfangs wusste man wenig über Verhalten und Lebensweise der Flamingos. Dass dies heute anders ist, dazu hat die seit 1958 von Adelheid Studer-Thiersch im Zoo Basel durchgeführte Flamingo-Forschung wesentlich beigetragen. Bereits 1958 entdeckte man in Zusammenarbeit mit der Hoffmann-La Roche den Zusammenhang der Gefiederfarbe der zuvor immer blasser werdenden Zoo-Flamingos mit der Nahrung. Im Futter fehlten die Salinenkrebschen und damit das farbgebende Karotin. Flamingos nehmen den in Krebstieren natürlich vorkommenden Farbstoff mit der Nahrung auf und lagern ihn als Pigment in das Gefieder ein. Canthaxanthin, ein naturidentisches Karotin, ersetzt den natürlichen Farbstoff heute. (ZOO BASEL)

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