Da sich zeitweise bis zu 500 Personen auf der Fahrbahn aufhielten und diese blockierten, musste die Karlstraße und die Eberhardstraße für etwa eine Stunde für den Verkehr komplett gesperrt werden. An einem Autokorso, der sich um die Fanmeile bildete, nahmen etwa 400 Fahrzeuge teil.
Auch nach den Gruppenspielen Türkei gegen Tschechien und Kroatien gegen Spanien feierten türkische und kroatische Fans jeweils den Sieg ihrer Mannschaft in der Karlstraße, wo sich in Spitzenzeiten bis zu 1.000 Personen aufhielten. Die Fahrbahn wurde für etwa eineinhalb Stunden gesperrt. An einem Autokorso nahmen etwa 250 Fahrzeuge von Anhängern der beiden
siegreichen Mannschaften teil. Eine tätliche Auseinandersetzung, die sich gegen Mitternacht nach einem Streit zwischen mehreren Feiernden auf dem Marktplatz entwickelt hatte und bei der eine Person leicht verletzt wurde, wurde von den Einsatzkräften der Polizei beendet. Die Ermittlungen zu den Umständen und den Beteiligten dauern noch an.
Bei den Siegesfeiern wurde mehrfach Pyrotechnik gezündet, insgesamt fünf als Verursacher identifizierte Personen werden wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz zur Anzeige gebracht. Gegen fünf weitere Beschuldigte wird wegen Beleidigung der Einsatzkräfte der Polizei ermittelt.
Nach Ende des Deutschlandspiels kam es gegen 20.15 Uhr im Bereich des P&R-Parkplatzes in der Bahnhofstraße zu einer fremdenfeindlichen Straftat. Ein alkoholisierter und polizeilich bereits bekannter
24-Jähriger aus einer Reutlinger Kreisgemeinde und seine zwei 19 und 26 Jahre alten Begleiter beleidigten mehrfach einen 19-Jährigen aufgrund seiner dunklen Hautfarbe mit rassistischen Äußerungen. Nachdem der Geschädigte Schutz bei Bekannten suchte, kam es zum Streit zwischen den beiden Gruppierungen, bei dem der Pkw, in dem die Beschuldigten saßen, bespuckt worden sein soll. Als die drei Verdächtigen ausstiegen, soll der 24-Jährige dem 19-Jährigen einen Kopfstoß versetzt haben. Außerdem zeigte er den Hiltergruß. Gegen alle drei Beschuldigten wird wegen Beleidigung, gegen den 24-Jährigen zusätzlich wegen gefährlicher Körperverletzung und Verwendens von
Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Die drei Männer wurden nach ihrer vorübergehenden Festnahme wieder entlassen und erhielten entsprechende Platzverweise, denen sie nachkamen. Der 19-jährige Geschädigte trug keine sichtbaren Verletzungen davon, eine ärztliche Behandlung war nicht erforderlich.
Ein Autokorso mit etwa 100 Fahrzeugen und eine Fanfeier mit etwa 50 Fans am Kreisverkehr zur Tübinger Straße in Rottenburg verliefen nach Ende des Spiels Deutschland - Nordirland ohne besondere Vorkommnisse.
Nach den Gruppenspielen der türkischen und der kroatischen Mannschaft bildete sich ein Korso mit etwa 70 Fahrzeugen, wobei zahlreiche Fahrzeuginsassen - teilweise auch Kinder unter den Augen
der Eltern - gefährliche Verhaltensweisen an den Tag legten, in Cabrios standen oder sich komplett aus den Fenstern oder Schiebedächern lehnten. Die Fahrbahn der Tübinger Straße wurde am Kreisverkehr teilweise von den etwa 100 Feiernden belagert, Fahrzeuge, die nicht am Korso teilnehmen wollten, wurden teilweise blockiert. Immer wieder musste die Polizei einschreiten.
Einen 31-jährigen Rottenburger, der sich immer wieder bei fließendem Korsoverkehr auf die Fahrbahn begab und die einschreitenden Polizeibeamten auf das Übelste beleidigte, nahmen die Beamten vorübergehend mit auf das Polizeirevier. Der unter Alkoholeinfluss stehende Mann muss sich wegen Beleidigung verantworten.
Gegen 23.45 Uhr hatte sich der Korso aufgelöst und der größte Teil der Personen hatte sich auf den Nachhauseweg begeben. Um aber den verbliebenen Anwesenden mit seinen vermeintlichen Fahrkünsten zu imponieren, fuhr ein 19-Jähriger mit seinem BMW aus Richtung Tübinger Straße viel zu schnell in den Kreisverkehr ein und driftete durch die Kurve. An der Ausfahrt zur Poststraße in Richtung Bahnhof wollte er mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit ausfahren. Ein Aufprall seines linken Vorderrads am Fahrbahnteiler an der Ausfahrt verhinderte, dass sein Wagen in die noch feiernden Personen raste. Schleudernd nahm er doch noch die vorgesehene Richtung. Nach etwa 30 Metern, die der Wagen schlingernd in der Poststraße zurücklegte, kam der BMW aber nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer wurde leicht verletzt, eine ärztliche Behandlung
lehnte er ab. An seinem Fahrzeug entstand wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von 2.000 Euro. Der Schaden am Baum dürfte 1.500 Euro betragen.
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