Tag der offenen Tür in der Pferdepension | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen-Sickenhausen:

Einblicke in historisches Reiten beim Tag der offenen Tür der Pferdepension Eulengarten

Stand: 15.05.16 16:11 Uhr

Bevor es das Auto gab, waren sie das bevorzugte und ein besonders begehrtes Fortbewegungsmittel: Bereits im Mittelalter waren Pferde für Ritter unumgänglich und später an den europäischen Königshöfen oder bis ins späte 19. Jahrhundert bei der Jagd, dem Ausreiten oder in Kriegen unverzichtbar. Aber wie wurden diese Pferde damals eigentlich geritten? Einen Einblick in die lange vergangene Zeiten, in das historische Reiten, aber auch die Kunst einer besonderen Art des Reitens in der Gegenwart, konnten Besucher jetzt bei einem Tag der offenen Tür des Hofs Pferdepension Eulengarten in Reutlingen-Sickenhausen gewinnen. Ob Ritterkampf, Kavalleriereiten - oder Barockreiten: Könner und Experten ihrer Disziplinen, die aus ganz Deutschland den Weg hierher machten, stellten authentisch verschiedene Zeitepochen der Reitkunst dar.


Das etwas andere, das auf historische Traditionen zurückgreifende Reiten, das sich von den allermeisten Reitschulen der Gegenwart unterscheidet, steht am Eulengarten und für Hofbesitzerin Solveigh Fuchs als Philosophie grundsätzlich im Mittelpunkt.

Die Pferdepension Eulengarten ist zwar eigentlich vorrangig eine Pferdepension. Es gibt aber auch eine kleine Kinderreitschule . Hier wolle man Kindern von Beginn an zeigen,  "wie sie auf freundliche Art das Reiten lernen", so Hofbesitzerin Solveigh Fuchs. Das Pferd soll dabei "nicht als Sportgerät" verstanden werden;vielmehr sollen die Kinder den Vierbeiner "als Freund begreifen und entsprechend auch behandeln".

Von Klein auf – so der Grundgedanke – soll das Tier als lebendiges Wesen und Partner gesehen werden. Ganz in dieser Tradition steht auch die in der Pferdepension Eulengarten gelehrte Kunst des sogenannten "Akademischen Reitens".

Dieses sei, so Reitlehrerin Irene Renz, " eine Spezialisierung des Reitens, wie es früher einmal könige und Adlige gemacht haben. Daher kommt auch der Name". Vorbilder sind die vielemn einstigen europäischen Reitakademien, in denen der Adel das Reiten lernte. Deren Philosophie, so Renz,  vesuche sie "in unsere Reitschule am Eulengarten mitzunehmen". Auch hier steht der respektvolle Umgang mit dem Pferd im Mittelpunkt. Die Turnierreiterei ist nicht unser Ziel beim akademischen Reiten".

Dieses zeichnet sich zunächst dadurch aus, die Zügel nur einhändig zu halten. Denn mit der anderen Hand musste eine Waffe getragen werden. Die Kinder hier in der Pferdepension Eulengarten lernen, die Pferde nicht am Zügel über dem Maul, sondern über die Sitzwirkung zu lenken.

Ganz im Sinne dieses historischen Verständnisses: Bei den immer wieder stattfindenden Tagen der Offenen Tür werden im Eulengarten-Hof auch verschiedene historische Pferderassen präsentiert. Die Vorführungen der aus ganz Deutschland kommenden Akteure zogen in diesem Jahr mehrere hundert Besucher an

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