Pläne für Hotel | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Neuer Anlauf mit reduzierten Ansprüchen: Reutlingen will das Hotel neben der Stadthalle

Stand: 21.04.16 16:56 Uhr

Die neue Reutlinger Stadthalle braucht ein Hotel für außerstädtische Besucher. Das ist unumstritten. Eigentlich hatte die Stadt Reutlingen schon einen Investor für das geplante Hotel am Bürgerpark gefunden. Wie gesagt: eigentlich. Denn dieser war nach vielen Gesprächen mit der Stadtverwaltung wieder abgesprungen. Dass das Thema bedeutend für Reutlingen ist, zeigen die vielen Anträge dazu der einzelnen Fraktionen. Die Stadt hat inzwischen ein neues Verfahren entwickelt, eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben und einen Realitätscheck gemacht. Jetzt sollte dem Bau eigentlich nichts mehr im Weg stehen.


An der Ecke Eberhardstraße/Adenauerstraße, direkt bei der Reutlinger Stadthalle soll das neue Hotel entstehen. Nachdem der erste Versuch gescheitert war, haben die Verantwortlichen der Stadt die Ausschreibungskriterien jetzt etwas gelockert. Laut der ersten Bürgermeisterin der Stadt, Ulrike Hotz, haben die Interessenten dennoch einige Vertragspunkte zu erfüllen: Es sei ganz wichtig, dass an dieser Stelle ein wirklich gutes und nachhaltiges Hotel entstehe, mit einem guten Betriebskonzept - mit mindestens drei Sternen. Weiter sei es wichtig, dass dieses Hotel eine gute und attraktive Gastronomie habe, auch mit einer Außenbewirtschaftung. Auch müsse an besagter Stelle, der Stadteingangssituation, eine gute architektonische Lösung her, die den Standort und das Bild der Stadt aufwertet.

Die Stadtverwaltung hatte eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben. Laut Dr. Thomas May von der Symbios Beratungsgesellschaft Karlruhe, habe Reutlingen durchaus die Kapazität für ein weiteres Hotel. Die Gesellschaft habe drei Szenarien für das Hotelprojekt ausgearbeitet. Das eine sei das klassische Stadthotel, mitten in der Stadt, wo ja auch die Lage von der Stadthalle und vom Bürgerpark ist. Das zweite sei in Ergänzung zur Stadthalle ein Stadt- und Kongresshotel. Und das dritte Szenario sei ein Budjet-Hotel. Das heißt, ein Billighotel, wie es heute überall in Deutschland entstehe. Das sei laut May an diesem Standort aber zu schade, weil der Standort einfach zu wertig sei.

Ziel ist es, dass Hotel und Stadthalle nicht konkurrieren, sondern voneinander profitieren. Der Standort ist daher auch nicht mehr diskutabel. Ein Vorteil sei laut May natürlich die Verkehrsanbindung, die Sichtlage. Es sei Eingangssituation der gesamten Stadt. Und es sei natürlich eine attraktive Bebauung schon da mit der Stadthalle. Das Ergebnis sei ein attraktives Ensemble, wenn ein tolles Hotel entstehe. Schließlich gäbe es schon einen tollen Bürgerpark mit Grün und die Flusslandschaft. Auch habe man den direkten Zugang zur Innenstadt. Laut May seien sehr viele Vorteile an diesem Standort vorhanden. Nachteilig könnte der Bau einer Tiefgarage sein, der die Baukosten in die Höhe treiben und für manche Investoren schwierig zu stemmen sein könnte.

Im ersten Verfahren hatte die Stadt einen Projektentwickler beauftragt, der Hotelinvestoren und -betreiber gesucht hatte. Bei dem jetzigen Verfahren habe die Stadt laut Ulrike Hotz keinen Projektentwickler mehr zwischengeschaltet, der sich mit dem Thema Hotel auskenne. Zwischenzeitlich hätten die Verantwortlichen genügend eigene Erfahrung, seien auch unterstützt von Herrn Dr. May von der Firma Symbios, und würden in einem eigenen Bietverfahren Investoren und Betreiber suchen. Der Vorteil dieses Verfahrens sei, dass sie direkt auch im Kontakt seien. Und ein weiterer ganz wichtiger Vorteil sei, dass der Gemeinderat in Form einer Wertungskommission auch zu den konkreten Verhandlungen mit dazu genommen werden könne.

Das Verfahren läuft öffentlich, sobald der Gemeinderat den Beschluss öffentlich gefasst hat. Dann können sich interessierte Investoren melden und am Bietverfahren teilnehmen. Da die Investitionen auf dem Hotelmarkt momentan gut aussähen, geht die erste Bürgermeisterin von einigen Bewerbern aus.

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