Energie sparen und zugleich den CO2-Ausstoß senken – das ist das Ziel vieler Bau- und Renovierungsmaßnahmen in die Eigenheimbesitzer investieren. An sie richtet sich auch der Energiepakt, den die beteiligten Partner am Sonntag-Vormittag mit einer Veranstaltung im Zirkuszelt vorstellten: eine Zusammenarbeit zwischen Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer und Kreissparkasse mit der Energieagentur. "Von der Finanzierung über die Beratung bis zur Ausführung ist alles in einer Broschüre aufgelistet - ein absolut hundertprozentiger Leitfaden für den Kunden", sagte Kreishandwerksmeister Harald Herrmann."
Ehrengast der Veranstaltung zum Energiepakt war der baden-württembergische Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid. Hier und später auch bei einem Rundgang über die Messe hob er energetische Sanierungen als wichtigen Eckpfeiler der Energiewende hervor. "Wir haben ein ungeheures Potenzial, das insbesondere im Gebäudebestand schlummert", sagte der Minister. "Modernisierung von Heizungsanlagen, Modernisierung der Gebäudetechnik insgesamt und vor allem die Wärmedämmung sind bislang häufig ungenutzte Möglichkeiten zur Energieeinsparung, und deshalb werben wir auf dieser Ausstellung für diese Energieeinsparmöglichkeiten.
Allerdings: Vielen Eigenheimbesitzern mangelt es an der Finanzierung derartiger Investitionen. Daher eine klare Forderung, auch vom Handwerk an die Politik, energetische Sanierungen besser zu unterstützen. "Ich wünsche mir eine steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Maßnahmen", sagte Kreishandwerksmeister Harald Herrmann. "Die wäre meiner Meinung nach sehr sinnvoll und würde sich auch für den Staat bzw. Land rechnen. denn Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Euro Zuschuss, acht bis neun Euro Potenzial auslöst. "
Nils Schmid betonte, auch die Landesregierung wolle steuerliche Anreize für die Förderung energetischer Sanierungen einbauen. Bisher sei das aber immer an Meinungsstreitigkeiten zwischen der Bundesregierung und den Ländern gescheitert. "Das Land Baden-Württemberg hat sich immer zu Kompromissen in dieser Frage bereit erklärt", so Schmid. "Ich würde mir wünschen, wir würden da noch mehr voran kommen."
Ähnlich äußerte sich auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth im Gespräch mit RTF.1-Moderator Roland Steck. Das Interview war Teil eines Bühnenprogramms mit mehreren Unterhaltungseinlagen. So trat zum Beispiel der Tanzstern Sickenhausen auf. Aber auch Laura und Charlène Sperlich von der Zirkusfamilie Sperlich – bekannt aus dem Reutlinger Weihnachtszirkus – zeigten, was sie drauf haben.
Und noch viele andere konnten zeigen, was sie können. So bauten die Auszubildenden im Zimmereihandwerk in wenigen Minuten einen stabilen Dachstuhl. Der Ausbildung war ein ganzes Zelt gewidmet. Das fand auch das Gefallen des Ministers. "Was mich besonders gefreut hat, ist auch das große Engagement des Handwerks in der Ausbildung", sagte Nils Schmid. "Die Ausbildung im Handwerk bietet große Perspektiven, man hat gute Chancen, übernommen zu werden, die jungen Leute können weiter machen bis zum Meister und sogar einen Betrieb aufmachen."
Doch in einer ersten Bilanz blieb die Messe, was die Besucherzahlen angeht, hinter den Erwartungen zurück. "Vielleicht sind die Leute noch immer etwas hagelgeschädigt", sagte Harald Herrmann. "Sie möchten von der energetischen Sanierung nicht so viel wissen, weil einfach eine Problemüberlagerung stattgefunden hat."
Aber das Ziel sei ohnehin nicht, die Massen anzulocken. Handwerk im Zirkuszelt zielt schon immer auf das interessierte Publikum. Und wer seine eigenen vier Wände energetisch sanieren wollte, der fand hier Tipps und Hinweise.
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