GWG informiert über Wohnungsbau | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Wohnungsbauoffensive: GWG baut 800 Wohnungen in 10 Jahren

Stand: 24.11.15 16:46 Uhr

Reutlingen wächst - und das auch ganz ohne Flüchtlinge. Es muss also neuer Wohnraum her. Und das für alle Bevölkerungsschichten - vom gut verdienenden Manager bis hin zum Hartz IV-Empfänger, vom Studenten über Familien bis hin zu Senioren. Aber Wohnraum und vor allem bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Die GWG Reutlingen hat die Aufgabe, möglichst günstige Wohnungen für alle zu schaffen, erst recht seitdem der Gemeinderat im Jahr 2012 eine Wohnbauoffensive gestartet hat.


13. November 2015, Reutlingen, Pestalozzistraße. Die GWG weiht eine neue Wohnanlage ein. Acht Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 74 Wohnungen sind hier entstanden. Nur eines von 19 Projekten, die die gemeinnützige Baugesellschaft im Stadtgebiet im Rahmen der Wohnbauoffensive realisiert. Drei davon sind fertiggestellt, sieben weitere sind im Bau, neun in der Planung. Insgesamt achthundert Wohnungen, die zurückgehen auf die Wohnbauoffensive 2012.

"Die Berechnungen damals lagen bei 290 Wohneinheiten pro Jahr", sagte Barbara Bosch, nicht nur Oberbürgermeisterin von Reutlingen, sondern zugleich auch Aufsichtsratsvorsitzende der GWG. "Wir liegen erfreulicherweise durch das Engagement aller Akteure am Wohnungsmarkt darüber. Wir liegen zwischen 350 und 400 Wohneinheiten pro Jahr stabil. Das wird auch so weitergehen."

Doch einfach ist das nicht. Die GWG baut Wohnraum für alle, also auch Sozialwohnungen und Wohnungen für Menschen mit schmalerem Geldbeutel. Und gerade in einer Gesellschaft, die insgesamt immer älter wird, verändert sich auch der Bedarf.  Die GWG werde gerade im Bereich der Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte, insbesondere von kleinerem Wohnraum, stark nachgefragt, sagte GWG-Geschäftsführer Ralf Güthert. "Ein Thema unserer heutigen Zeit, dass sozusagen immer mehr eine Versingleung der Haushalte stattfindet. Dem muss die GWG natürlich auch gerecht werden; das werden versuchen, in unseren zukünftigen Projekten auch umzusetzen."
 
Die Maxime der GWG, möglichst günstig bauen, lässt sich allerdings immer schwieriger umsetzen. Hier, so Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, gleichzeitig GWG-Aufsichtsrats-Vorsitzende, sei die Politik in Bund und Land gefragt. Es gäbe einfach derzeit zu viele Vorschriften und Standards, die das Bauen teurer machten, sagte Bosch.  Dies erlaube gar nicht mehr, neu zu bauen unter neun, zehn Euro je Quadratmeter Kostenmiete. "Das ist aber nicht das, was wir unter preisgünstigem Wohnraum vorstellen. Deshalb braucht es Wohnungsbauprogramme des Landes und des Bundes."
 
Damit noch mehr gebaut werden könne, so Bosch, müsse mehr Geld ins System. Das sei eine Gemeinschaftsaufgabe, die die Kommunen allein nicht stemmen könnten.

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