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San Diego:

Durchbruch im Kampf gegen Malaria: Forscher züchten zu 99,5% "resistente" Anopheles-Mücke

Stand: 24.11.15 15:22 Uhr

24.11.2015. Forschern der Universität von Kalifornien melden einen Durchbruch im Kampf gegen die Malaria: Den Wissenschaftlern ist es gelungen, einen gentechnisch veränderten Stamm von Anopheles-Mücken zu züchten, bei dem die Gefahr einer Malaria-Übertragung nur noch minimal ist: In 99,5% der Fälle wird bei einem Stich keine Malaria mehr übertragen.

Die Anopheles-Mücke ist der Haupt-Überträger von Malaria. Menschen werden mit Malaria infisziert, wenn sie von Anopheles-Mücken gestochen werden, die den Malaria-Erreger in sich tragen.

Das Einkreuzen des gentechnisch veränderten Mücken-Stamms in die freilebenden Anopheles-Populationen in Malaria-Gebieten könnte dazu führen, dass auch die wildlebenden Anopheles-Populationen die Malaria nur noch sehr selten übertragen.

In den vergangenen Jahrzehnten war mit dem Aussetzen gezüchteter, sterilisierter Anopheles-Männchen bereits ein ähnlicher Weg beschritten worden: Aus den Paarungen der sterilisierten Anopheles-Männchen mit wild lebenden Weibchen gingen keine Nachkommen hervor. So wollte man das Vorkommen der Mücke in den Malaria-Regionen reduzieren.

Der neue Forschungsansatz setzt nun nicht auf die Ausrottung der Anopheles-Mücke, sondern auf eine Änderung des Genpool der freilebenden Populationen: Der Malaria-Erreger soll beim Stich nicht mehr auf den Menschen übertragen werden können.

Malaria gab es früher übrigens auch in Europa. So in Italien und in den Rhein-Auen. Auch heute noch findet man bei Exkursionen Vorkommen der Anopheles-Mücke in den Gewässern der Rheinauen - Allerdings ist diese Population der Anopheles-Mücke frei von Malaria-Erregern. Der Malaria-"Kreislauf" wurde dort schon vor Langen unterbrochen: Als die Bauernhöfe nebst Tierhaltung aus der unmittelbaren Umgebung des Rheins verschwanden.

Auf anderen Kontinenten ist die Malaria jedoch noch weit verbreitet, so in Afrika und Mittelamerika. Eine hohe Zahl an Todesfällen und von Millionen Krankheitsfällen geht nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation Jahr für Jahr auf das Konto der Malaria.

Das James-Laboratorium beschäftigte sich schon seit 20 Jahren mit der Bekämpfung von Malaria. In 2015 gaben die Biologen und Fruchtfliegenforscher Ethan Bier and Valentino Gantz von der Universität von Kalifornien, San Diego, bekannt, dass sie eine neue, hochwirksame Methode gefunden hatten, um Gen-Mutationen zu erzeugen, die sich in 95% der Fälle in der Zuchtlinie hielten. Beide Gruppen kooperierten, um die Methode von Bier und Gantz mit der Arbeit des James-Laboratoriums an der Malaria-Krankheit zu kombinieren - mit Erfolg. 

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