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Kurdische Gemeinde würdigt zwei Türkischstämmige: Dr. Ismail Besikci und Cem Özdemir erhalten Ehrenpreis

Stand: 13.11.15 07:43 Uhr

13.11.2015. Das Präsidium der Kurdischen Gemeinde Deutschland würdigt den türkischen Soziologen Dr. Ismail Besikci und den Bundesvorsitzenden Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, und verleiht ihnen auf dem Bundeskongress am 13.11.2015 in Gießen den Ehrenpreis der Kurdischen Gemeinde Deutschland. Besikci werde "für seinen unermüdlichen Einsatz für die Menschenrechte in der Türkei und seinen Einsatz für das Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes" ausgezeichnet. Der türkischstämmige deutsche Politiker Cem Özdemir erhalte den Preis "wegen seiner konsequenten Haltung in Fragen der Demokratisierung, Schutz der Menschenrechte und Minderheiten" und seinem Einsatz für eine friedliche Lösung der "Kurdischen Frage".

In der Begründung zur Preisverleihung an Cem Özdemir und Dr. Ismail Besikci heißt es:

"Der türkische Soziologe Dr. Ismail Besikci wird ausgezeichnet für seinen unermüdlichen Einsatz für die Menschenrechte in der Türkei und seinen Einsatz für das Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes." Für diese gradlinige Haltung und seine Veröffentlichungen über Kurden und Kurdistan werde er seit Jahrzehnten vom türkischen Staat verfolgt und habe mehr als 17 Jahres seines Lebens in Gefängnissen verbracht.

Der 76 jährige habe vor einigen Jahren eine Stiftung gegründet, die die Arbeit in seinem Sinne fortführt: "Besikci lebt in Istanbul und hatte bis vor zwei Jahren ein Ausreiseverbot. Die meisten seiner Bücher waren in der Türkei verboten. Türkische und kurdische Intellektuelle setzten sich unter dem Motto „Die Ehre der Wissenschaft steht nicht allein" für seine Freiheit ein. Seine bekanntesten Werke in deutscher Sprache sind: „Wir wollen frei und Kurden sein" und „Kurdistan – Internationale Kolonie"."

Ungeachtet der jahrzehntelangen Polarisierungen zwischen Kurden und Türken, habe der türkischstämmige deutsche Politiker Cem Özdemir "seine konsequente Haltung in Fragen der Demokratisierung, Schutz der Menschenrechte und Minderheiten nie aufgegeben und setzte sich vehement für eine friedliche Lösung der „Kurdischen Frage" ein."

In seinem Engagement für den Dialog zwischen den türkisch- und kurdischstämmigen Menschen in Deutschland und in seinem Kampf gegen jede Form von Rassismus habe er nie nachgelassen: "In einer kritischen Zeit reiste er persönlich vor ein paar Wochen in die kurdische Stadt Cizre, um auf das Leid der von der Weltöffentlichkeit abgeschnittenen, kurdischen Bevölkerung aufmerksam zu machen."

In ihm habe man einen verlässlichen Partner und freundschaftlichen Mahner für Völkerverständigung und Gewaltfreiheit. Dafür werde Cem Özdemir von der Kurdischen Gemeinde Deutschland ausgezeichnet. 

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