Irak:

Ramadi kurz vor Befreiung? - Milizen-Chef: Stadt wird in den nächsten Stunden vollständig von islamistischer Terrororganisation IS befreit

Stand: 07.10.15 23:21 Uhr

07.10.2015. In den nächsten paar Stunden werde die irakische Stadt Ramadi vollständig aus den Händen der islamistischen Terror-Organisation IS befreit. Das gab die Miliz al-Hashed al-Shaabi gegenüber dem irakischen Nachrichtenportal Iraqinews bekannt: "Die Sicherheitskräfte und die al-Hashed al-Shaabi-Brigaden kämpen in einem heftigen Kampf gegen die Terror-Organisation, die in Ramadi stationiert ist." zitiert das Portal Milizenchef Awas al-Khafaji. Die Terror-Organisation erleide infolge der Kämofe in ihren Reihen "schwere Verluste an Leben und Ausrüstung".

"Die nächsten paar Stunden werden Zeugen sein, dass die vollständige Befreuung von Ramadi aus der Kontrolle der Terror-Organisation bekannt gegeben wird", sagte der Milizenführer gegenüber Iraquinews.com.

Ramadi war erst vor wenigen Monaten vom islamistischen, sogenannten "Islamischen Staat" erobert worden. Die irakischen Regierungstruppen und Polizei-Einheiten hatten sich Berichten zufolge dabei nahezu kampflos aus Ramadi zurückgezogen. Das irakische Parlament lässt derzeit die Umstände des Falls der Stadt an die islamistische "IS" untersuchen. Es gibt schwerwiegende Hinweise sowie Zeugenaussagen, die darauf schließen lassen, dass die Stadt von den Regierungstruppen absichtlich kampflos den angreifenden islamistischen Terroristen preisgegeben worden war. Möglicherweise ist Bestechung im Spiel.

Möglicherweise hatten die Islamisten Ramadi erobert, um die Vorbereitungen der irakischen Armee für die für diesen Sommer geplante Rückeroberung der nordirakischen Millionenstadt Mossul zu stören. Berichten der jüngsten Tage zufolge wolle die irakische Armee zunächst Ramadi, und erst anschließend die nordirakische Millionenstadt Mossul von der islamistischen Terror-Organisation zurückerobern.

Die Terror-Organisation "IS" hat anderen Berichten zufolge in den vergangenen Tagen in Ramadi sämtiche ausländischen Terrorführer durch zuverlässigere, einheimische Terrorführer ersetzt. Die ausländischen Terror-Führer habe man für nicht zuverlässig genug gehalten, um die Stadt im Falle eines Angriffs gegen die irakischen Regierungstruppen zu verteidigen.

Zudem habe die islamistische Terror-Organisation in den vergangenen Tagen dutzende eigen Kämpfer hingerichtet, weil diese von der Front geflohen seien.

Die Umstrukturierungen innerhalb der islamistischen Terror-Organisation "IS" gehen möglicherweise direkt auf die Anweisungen von Terror-Chef Al Baghdadi zurück. Irakischen Medienberichten habe sich der islamistische Terror-Chef vor einigen Tagen aus Rakka in Syrien über eine Wüstenroute in den Nordirak abgesetzt und halte sich jetzt im nordirakischen Mossul auf.