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Wo ist MH370? Simulationen Kieler Meeresforscher geben weitere Hinweise auf das Absturzgebiet

Stand: 01.09.15 16:49 Uhr

01.09.2015.Seit nunmehr 16 Monaten wird nach der verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines (MH370) im Indischen Ozean gesucht. Nachdem vor einigen Wochen ein Wrackteil auf der Insel La Réunion aufgetaucht ist, haben Kieler Meeresforscher versucht, die Spur des mutmaßlich zu der vermissten Boeing gehörenden Flugzeugteils zurückzuverfolgen. Die jetzt abgeschlossenen Computersimulationen zeigen, dass es aus dem östlichen äquatorialen Indischen Ozean stammen könnte. Die Unsicherheiten in der Eingrenzung des Gebietes sind allerdings noch sehr groß.

Für viele Monate war der am 8. März 2014 von den Radarschirmen verschwundene Flug MH370 wie vom Erdboden verschluckt. Kein noch so kleines Teil der Boeing 777 der Malaysia Airlines wurde trotz intensiver Suche im östlichen Indischen Ozean entdeckt. Als Ende Juli ein Teil eines Flugzeugflügels auf der mehrere tausend Kilometer von der vermuteten Absturzstelle entfernt liegenden Insel La Réunion angespült wurde, keimte Hoffnung auf, das Wrack endlich zu finden. Inzwischen ist man sich fast sicher, dass das Teil von der abgestürzten Maschine stammt.

Wird es zum Schlüssel zum Finden der Absturzstelle? Kieler Meeresforscher haben sofort nach dem Fund damit begonnen, die mögliche Verdriftung der Flügelklappe mit einem Computermodell zurückzuverfolgen, um das Absturzgebiet einzugrenzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Absturzstelle nördlicher liegen könnte, als bisher gedacht, aber auch wie schwierig es sein wird das Flugzeug, basierend auf den Rechnungen, wirklich zu finden.

MH370 - Strömungssimulation GEOMAR

Dr. Jonathan Durgadoo und Prof. Dr. Arne Biastoch vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel benutzten für ihre Driftanalysen ein Ozeanmodell der neuesten Generation in Kombination mit Beobachtungsdaten. Diese stellt tagesaktuelle Daten bereit, um den möglichen Ursprungsort der Flügelklappe zu bestimmen. Dafür setzten sie virtuelle Partikel an der Fundstelle aus und rechneten in die Vergangenheit. „Dabei macht es wenig Sinn, nur einige wenige Partikel zu betrachten", erläutert Dr. Durgadoo. „Wir haben fast zwei Millionen Partikel über einen Zeitraum von 16 Monaten zurückverfolgt", so Durgadoo weiter. „Daraus haben wir dann einmal pro Monat die wahrscheinlichsten Aufenthaltsorte der Partikel berechnet."

Die Rückrechnung mit Hilfe der virtuellen Partikel lieferte ein sehr großes Gebiet im östlichen äquatorialen Indischen Ozean als wahrscheinlichstes Herkunftsgebiet, aus dem das Wrackteil stammen könnte. Es liegt westlich von Sumatra und Java, etwa 6.000 Kilometer von La Réunion entfernt. „Das Ergebnis entspricht qualitativ meinen ersten Einschätzungen, sie werden jetzt durch die komplexe Strömungsanalyse bestätigt", sagt Professor Biastoch. Ferner stammen alle Partikel aus einer Region äquatorwärts von 30°S.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass deswegen der momentane Fokus der Suche südwestlich von Australien zu weit südlich liegen könnte", so Dr. Durgadoo. Allerdings räumt er ein, dass auf der Basis nur eines einzigen Wrackteils eine genauere Eingrenzung des Gebietes gegenwärtig noch nicht möglich ist. „Weitere Wrackteile wären notwendig, um präzisere Aussagen treffen zu können", resümiert Professor Biastoch. In den kommenden Wochen wollen die Forscher weitere, für die Verdriftung relevante Prozesse durch Wind und Wellen berücksichtigen, um ihre Aussagen noch zu verfeinern.

Mittwoch, 05. August 2015
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Sonntag, 02. August 2015
23:59	Malaysischer Verkehrsminister: Meeresströmungs-Modell passt zum Wrackteil-Fund am Strand von Reunion Der Fund des Flugzeug-Wrackteils am Strand der Pazifik-Insel La Reunion passt zu den Modellberechnungen der Meeresströmungen. Das gab der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai heute via Twitter bekannt. Demnach sei es möglich, dass das gefundene Wrackteil, die Flügelklappe einer Boeing 777, durch Meeresströmungen von der mutmaßlichen Absturzstelle vor Australien bis an den Strand der Insel La Reunion gelangt sei. Die Insel La Reunion liegt westlich von Madagaskar und Afrika. Sie ist weit mehr als 1000 Kilometer von dem mutmaßlichen Absturzgebiet entfernt. Das mutmaßliche Absturzgebiet, eine hundert Kilometer vor der Australischen Westküste, war aufgrund von Ping-Signalen des Flugzeugs berechnet worden, die von Satelliten noch 7 Stunden lang nach dem Verschwinden der Maschine empfangen worden waren. Die Ergebnisse wurden mit der mutmaßlichen Flugstrecke korrelliert, die Flug MH370 mit dem noch vorhandenen Treibstoff zrücklegen konnte.

23:58	Malaysischer Verkehrsminister: Gefundenes Wrackteil gehört zu einer Boeing 777 02.08.2015. Das auf der französischen Pazifikinsel La Reunion gefundene Flugzeugwrackteil, eine mit Muscheln bewachsene Flügelklappe, gehört zu einer Boeing 777. Das meldet der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai auf seiner homepage. Die Identifikation ist demzufolge durch französische Behörden zusammen mit dem Flugzeughersteller Boeing vorgenommen worden.
Mittwoch, 29. Juli 2015
23:59	Insel La Reunion - Wrackteil von vermisstem Passagierflugzeug MH370 gefunden? An einem Strand der französischen Pazifik-Insel La Reunion ist das Wrackteil eines Flugzeugs angespült worden. Dabei soll es sich um eine Flügelklappe handeln. Es wird gemutmaßt, dass es sich um ein Wrackteil des vor über einem Jahr verschwundenen malaysischen Passagierflugzeugs MH370 handeln könnte. Die Insel La Reunion liegt 700 km westlich von Madagaskar und weit über 1.000 km von der vermuteten Absturzstelle vor der australischen Westküste entfernt. Ozeanograhen zufolge könnte das Wrackteil durch Meeresströmungen den Weg bis nach La Reunion zurückgelegt haben. Die malaysische Passagiermaschine war vor 16 Monaten, am 8. März 2014, auf dem Weg von Kuala Lumpur (Malaysia) nach Peking (China) spurlos verschwunden. Das jetzt gefundene Wrackteil weist den Angaben zufolge eine Seriennummer oder Wartungsnummer auf. Das Fundstück soll nun von der französischen Flugsicherheitsbehörde BEA untersucht werden. Zu klären ist, ob das Wrackteil einer Boeing 777 zugeordnet werden kann. Die verschwudene Passagiermaschine war ebenfalls vom Typ Boeing 777. Weiterhin ist zu klären, ob das Wrackteil darüber hinaus zweifelsfrei der verschwudenen MH 370 zugeordnet werden kann.
Montag, 14. April 2014
23:43	"Pings" - Vermisstes Passagierflugzeug hatte noch über mehrere Stunden Satellitenkontakt Das vermisste malaysische Passagierflugzeug MH 370 hatte noch mehrere Stunden nach seinem Verschwinden Funkkontakt mit Kontrollsatelliten. Das melden amerikanische Ermittler. Dabei handelt es sich um einen regelmäßigen, kurzen automatischen Kontakt. Das Flugzeug sendet sogenannte "Pings" an die Satelliten: "Ich bin noch da." Die Ping-Kontakte lassen sich vom Cockpit aus nicht abstellen.
Freitag, 14. März 2014
23:57	Vermisste Passagiermaschine? Malaysisches Militär hat unbekanntes Flugzeug auf Radar Das malaysische Militär hat kurz nach dem Verschwinden der malaysischen Passagiermaschine MH 370 ein unbekanntes Flugzeug auf dem Radar entdeckt. Das bislang nicht identifizierte Flugzeug befand sich allerdings auf der westlichen Seite der malaysischen Halbinsel. Der vermisste Flug MH370 war von Kuala Lumpur östlich RichtungVietnam mit Zielflughafen Peking (China) gestartet. Der vietnamesischen Flugsicherung zufolge habe man keinen Funkkontakt mit MH370 herstellen können, nachdem das Passagierflugzeug den malaysischen Luftraum verlassen hat. MH 370 habe demzufolge auch seine Flugroute verlassen. Das unbekannte Flugzeug wurde 200 km westlich von der Stelle geortet, an der MH370 verschwunden war.
Samstag, 08. März 2014
23:51	Malaysia-Airline MH 370 vermisst Seit 1:19 Uhr wird ein Passagierflugzeug der Malaysia-Airlines vermisst. Die Boeing 777 war um 00:41 Uhr Ortszeit in Kuala Lumpur gestartet. Zielflughafen ist Peking. Die Maschine hat 239 menschen an Bord. Um 01:19 meldete sich die Maschine bei der malaysischen Flugsicherung ordnungsgemäß ab. Bei der ab dann zuständigen vietnameischen Flugsicherung hat sich MH370 nicht angemeldet. MH370 war ab diesem Zeitpunkt über den Flugverkehr nicht mehr zu erreichen.