Landwirtschaftsminister Alexander Bonde | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Weniger Versuchstiere, bessere Nutztierhaltung - Land stellt Tierschutzbilanz 2014 vor

Stand: 28.08.15 17:36 Uhr

Die Landesregierung hat heute in Stuttgart die Tierschutzbilanz für 2014 vorgestellt. Minister Alexander Bonde betonte dabei, dass der Tierschutz eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft darstelle und für die grün-rote Landesregierung ein wichtiger politischer Schwerpunkt sei. So hätten die Politiker neue Maßstäbe gesetzt und Tierschutzziele des Koalitionsvertrags erfolgreich umgesetzt. Besonders positiv sei, dass die Zahl der Versuchstiere im Land seit 2011 kontinuierlich abgenommen habe.


Die Bilder von Versuchs-Affen aus Tübingen haben die Menschen bundesweit bewegt. Und auch nach mehreren Monaten ist das Thema noch nicht vom Tisch. Erst gestern hatte eine Vertreterin der bundesweiten Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche dem Landwirtschaftsministerium über 110.000 Unterschriften gegen die Affenversuche in Tübingen übergeben.

Dabei sei das Land der falsche Ansprechpartner, so Bonde: Das Land habe nicht die Gesetzgebungskompetenz über die Zulassung von Tierversuchen. Da gäbe es eine klare Gesetzgebung vom Bundesgesetzgeber, nämlich das Tierschutzgesetz, was ein Bundesgesetz sei, auch entsprechende Gerichtsurteile, die das noch mal verdeutlichen würden. Die Landesregierung versuche, diesen Trend zum Verzicht auf Tierversuche zu unterstützen. So fördere das Land die Entwicklung alternativer Methoden zu Tierversuchen jährlich mit 400.000 Euro.

Ein Meilenstein für die Umsetzung von Tierschutz sei laut Bonde auch das neue Mitwirkungs- und Verbandsklagegesetz für anerkannte Tierschutzorganisationen. Das Gesetz mache laut Bonde Verwaltungshandeln im Tierschutz transparenter, ermögliche den anerkannten Tierschutzverbänden erstmals, umfassend die Aktivitäten des Tierschutzes verfolgen und nachvollziehen zu können. Und das Land nehme natürlich damit auch die anerkannten Tierschutzverbände schon im frühen Stadium von Verwaltungsverfahren in die Mitwirkung und in die Mitverantwortung.

Für die Förderung von Tierheimen stelle das Land jährlich fünfundert-tausend Euro zur Verfügung – etwa für Bau- und Sanierungsmaßnahmen.

Und auch die Nutztierhaltung sei ein wichtiges Thema. Hier habe das Land inzwischen eine Vorreiterrolle übernommen. Die Verantwortlichen würden dem Minister zufolge mit ihrer Politik gezielt darauf setzen, lebensfähige Familienbetriebe zu erhalten. Das heiße, eine umwelt- und tiergerechte regionale Tierproduktion in Baden-Württemberg fördern und erhalten. Mit den neuen Förderprogrammen, wie sie jetzt aufgestellt seien, würden sie den Mehraufwand vergüten, der entstehe, wenn Tiere über den gesetzlichen Standard hinaus besonders artgerecht gehalten würden.

Eine hervorragende Ergänzung zum amtlichen Tierschutz ist in den Augen des Ministers, das unter Grün-Rot eingerichtete Amt der unabhängigen Tierschutzbeauftragten. Seit dreieinhalb Jahren ist Dr. Cornelie Jäger Ansprechpartnerin für Tierschutzverbände und Bürger sowie für Organisationen, die sich mit Tierschutz oder Tierhaltung befassen.

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