Finanzminister Nils Schmid, SPD | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Gemeinsame Erklärung zur Verbesserung vom Industriestandort Baden-Württemberg unterzeichnet

Stand: 24.08.15 16:11 Uhr

Spitzenvertreter von Wirtschaft und Gewerkschaften haben sich heute mit Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid im zuständigen Ministerium getroffen, um eine gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. Der Grund: Sie wollen den Industriestandort Baden-Württemberg mittel- und langfristig noch besser ausrichten.


Die gemeinsame Erklärung ist das Ergebnis des Industriedialogs Baden-Württemberg. Darin haben die Beteiligten eine Handlungsgrundlage für den Industriestandort Baden-Württemberg für die kommenden Jahre entwickelt. Für Schmid ein großer Erfolg. Ihm zufolge gäbe es kaum ein anderes Bundesland, in dem so breit Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften für die Industrie eintreten würden und sich auf so konkrete Handlungsfelder verständigt hätten. Das sei ein großer Erfolg der dialogorientierten Wirtschaftspolitik.

Die Industrie im Land sei hervorragend aufgestellt, so Schmid. Baden-Württemberg sei das Land mit der deutschlandweit höchsten industriellen Wertschöpfung. Diese stelle viele Arbeitsplätze und einen wichtigen Innovationsmotor.

Vier zentrale Handlungsfelder sind es, die dafür sorgen sollen, dass das auch künftig so bleibt und bestenfalls noch besser wird. Das erste Handlungsfeld sei laut Schmid der Fachkräftenachwuchs. Die Beteiligten müssten also ausreichend in die berufliche Ausbildung investieren. Jeder Jugendliche in Baden-Württemberg sollte eine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Aber auch die bestehenden Potenziale müsse die Industrie nutzen. So müsse man mehr Frauen für einen Job in der Industrie begeistern und auch ältere Menschen einstellen.

Aber auch in den zahlreichen Flüchtlingen sieht Schmid eine Chance für die baden-württembergische Industrie. Ihm zufolge könnten Flüchtlinge ergänzend zu den einheimischen Arbeitskräften wichtige Beiträge leisten, um den Fachkräftenachwuchs der Zukunft zu gewinnen. Dazu bräuchten sie aber erst einmal eine gute Deutschausbildung und dann meistens auch noch eine zusätzliche Qualifizierung. Aber man sollte alles dafür tun, dass Flüchtlinge schnell in den Arbeitsmarkt integriert würden, denn Arbeit sei laut Schmid der Schlüssel zur Integration in die Gesellschaft.

Als zweites wollen die Beteiligten Innovationen und Existenzgründungen fördern. Drittens wolle man in die Infrastruktur investieren. Das betreffe auf der einen Seite Straßen und Schienen, auf der anderen Seite auch den flächendeckenden Breitbandausbau sowie eine ausreichende Energieversorgung.

Und viertens – und das sei dem Minister zufolge das allerwichtigste – bräuchte man eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz für Industrie und für industrielle Arbeit. Da mache er sich aber wenig Sorgen. Die Beteiligten müssten bloß immer wieder neu dafür werben. Baden-Württemberg sei Industrieland aus Tradition. Es gäbe eine sehr gut funktionierende Sozialpartnerschaft. Jeder und jede kenne im Umfeld jemanden, der in der Industrie arbeiten würde. Man wisse also, was Wohlstand und Beschäftigung Industrie zu verdanken hätten. Das belege auch eine im Vorfeld geführte Onlinebefragung. Demzufolge würden knapp 90 Prozent der Befragten das Image der baden-württembergischen Industrie positiv oder eher positiv bewerten. 80 Prozent stimmen zu, dass die Industrie maßgeblich zum Wohlstand im Land beitrage.

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