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Tübingen:

Entlastung für Alleinerziehende - neues Projekt geht an den Start

Stand: 21.07.15 17:53 Uhr

Vom Partner verlassen und allein mit Kind, Job, Geld- und Alltagssorgen. Viele Alleinerziehende kommen da schnell an ihre Belastungsgrenze. In Tübingen erhalten sie jetzt aber Unterstützung in ihrer Not. Denn das neue Projekt "Entlastung für Alleinerziehende", kurz: EfA, greift alleinerziehenden Müttern und Vätern seit Anfang Juli kostenlos unter die Arme.

Die ganze Familie versammelt am Esstisch. Das ist – wie viele wissen – schon längst kein selbstverständliches Bild mehr. Etwas mehr als jede dritte Ehe wird in Deutschland geschieden. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Viele Mütter und Väter bestreiten ihren Alltag damit als Alleinerziehende. Und das ist für viele gar nicht so einfach, wie Maria Friedmann von der Schwangerschaftsberatung des Landkreises Tübingen weiß. Sie habe in der Beratungspraxis immer wieder Frauen, wo diese Lücke immer weiter auseinanderklaffen würde, zwischen dem, was sie eigentlich leisten müssten und dem, was sie leisten könnten – so Friedmann. In ihrem Lebensalltag als Alleinerziehende kämen sie einfach in extreme Belastungs- und Überlastungssituationen.

Genau an diesem Punkt – wenn den Alleinerziehenden einfach alles zu viel wird – setzt das Tübinger Projekt EfA an. Träger des Projekts ist die Tübinger Familien- und Altershilfe. Sie arbeitet mit der Stabsstelle Familie der Stadt Tübingen, dem Verband alleinerziehender Mütter und Väter und der Schwangerschaftsberatung des Landkreises Tübingen zusammen. Da gehe es laut Friedmann um Kinderbetreuung, um sonstige Belastungssituationen, um Betreuungsüberbrückungen und Notsituationen, wenn jemand zum Beispiel umziehe, wenn jemand zum Beispiel kurzfristig verlassen würde vom Partner und eine Wohnung brauche, da gehe es auch darum, wenn jemand (körperliche) Einschränkungen habe.

Allerdings müsse vorher abgeklärt werden, dass die Alleinerziehenden keinen Anspruch auf andere Fördermöglichkeiten oder Hilfen haben. Denn nur in diesem Fall könne ein Antrag auf EfA gestellt werden. Die Unterstützung sehe Friedmann zufolge so aus, dass die Frauen zu ihnen kommen würden, sie sich einen Einblick oder ein Bild machen von ihrer Lebenssituation, auch die Einkommensverhältnisse überprüfen und dann je nach Hilfebedarf abwägen, ob die Frau oder der Mann vielleicht 10, 20 Stunden brauche an Kinderbetreuung oder eine Entlastung im Haushalt. Oder ob es bis zu 40 Stunden gehe, die innerhalb von drei Monaten bewilligt werden könnten.

Das auf drei Jahre angelegte Familien-Projekt wird unter anderem von der Paul Lechler Stiftung finanziert. Pro Jahr stehen Fördermittel von rund 22.000 Euro zur Verfügung. Eine Anmeldung ist beispielsweise über den Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) möglich unter 07071/23517.

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