"Die Asylbewerberzahlen würden deutlich in die Höhe schnellen", warnte Krings in der Rheinischen Post. Deshalb lehne er es ab, "das Asylverfahren mit der ,Blue Card' zu vermischen". Der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), Raimund Becker, hatte zuvor ebenfalls in der "Rheinischen Post" gefordert, auch hochqualifizierte Asylbewerber müssten die "Blue Card" ("Blaue Karte") der EU erhalten können, die ihnen den Weg auf den Arbeitsmarkt auch dann ebnen würde, wenn ihr Asylverfahren noch läuft.
Das deutsche Handwerk hat unterdessen seine Bereitschaft erklärt, noch deutlich mehr jugendliche Flüchtlinge auszubilden als bislang. "Die Gesellschaft muss sich für die vielen jungen Menschen einsetzen, die durch Krieg und Vertreibung zu uns kommen. Das Handwerk ist bereit dazu", sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der Zeitung. "Die Betriebe wünschen sich jedoch einen belastbaren Rechtsrahmen, denn sie gehen mit der Ausbildung auch ein Kostenrisiko ein", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
"Unsere Handwerksunternehmer erwarten, dass kein junger Flüchtling während der dreijährigen Ausbildungszeit ausgewiesen wird - und möglichst auch weitere zwei Jahre in Deutschland arbeiten kann", sagte Wollseifer. Der Bundestag hatte erst unlängst beschlossen, jugendliche Flüchtlinge, die einen Ausbildungsplatz haben, zunächst für ein Jahr zu dulden - unabhängig davon, ob sie asylberechtigt sind oder nicht. Die Duldung soll in jedem weiteren Jahr überprüft werden. Diese Regelung gilt nicht für junge Flüchtlinge, die bereits älter als 21 Jahre sind. "Viele junge Flüchtlinge, die eine Ausbildung beginnen wollen, sind aber schon 22 oder älter, weil sie durch den Krieg wichtige Jahre verloren haben. Der faktische Druck zu weiteren Änderungen wird wachsen", sagte Wollseifer.
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