Eurozeichen | Bildquelle: RTF.1

Brüssel:

DEXIT statt GREXIT: Ex-IWF-Direktor Ashoka Mody: Deutschland soll den Euro verlassen

Stand: 18.07.15 21:26 Uhr

Ex-IWF-Direktor Ashoka Mody schlägt vor, Deutschland solle Euro verlassen: in einem jetzt veröffentlichten Papier begründet mody seinen Vorschlag damit, dass Deutschland mit seiner Währungskraft nicht in die Struktur der gemeinsamen Währungsunion passe. trotz aller Rettungsversuche könne es keine Gewinner geben", so der Grundgedanke des Papiers, das FOCUS ONLINE zitiert. "Würde Griechenland die Währungsunion verlassen", so heisst es weiter, "müsste das Land seine Schulden weiterhin in Euro begleichen". Führe es aber eine neue Währuung statt des Euro ein, so sei eine Begleichung der aufgelaufenen Schulden "unmöglich". Die gleiche Situation ergebe sich auch für andere kriselnde Länder "wie Italien oder Portugal".

Anstelle von Griechenland solle deshalb Deutschland zur D-Mark zurückkehren. Das werde "den Euro-Kurs in den Keller schicken". Nur damit eröffne sich dann in der Folge für  kriselnde Euro-Staaten die Chance schlagartig wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Würden dann noch weitere wirtschaftsstarke Länder "wie Österreich oder Finnland folgen", so entstehe vielleicht sogar eine neue, starke Währungsunion.

In dieser Konstellation, so Mody, gäbe es keine Gewinner oder Verlierer. Auch Deutschland werde so profitieren. Deutschland könne dann mehr Produkte und Dienstleistungen einkaufen und würde so "mit einem Schlag" sogar reicher.

Bedenken, dass die deutsche Wettbewerbsfähigkeit gefährdet sei, habe er nicht. Denn wenn der deutsche Exportüberschuss schrumpfe, dann profitiere davon sogar die Weltwirtschaft. Zudem stehe Deutschland mit vielen High Tech-Produkten weiterhin im Wettbewerb hochpreisiger Güter hervorragend da.

Der Hauptgewinn bestehe im Politischen: Derzeit gelte Deutschland als Hegemon, der andere Länder auf Kurs zwinge und der "aber nicht bereit sei, die Kosten für seine Macht zu tragen". Damit schade Deutschland Europa. "Um die Zusammenarbeit in Europa zu erleichtern, müsse sich Deutschland lösen", so zitiert FOCUS ONLINE.

Diese Sichtweise entbehrt für politische Beobachter nicht einer gewissen Ironie. Denn bis heute halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach der Preis der westlichen Mächte und vor allem Frankreichs für die Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung der Verzicht auf die D-Mark gewesen sei.

Vor allem Frankreichs damaliger Präsident Francois Mitterand, so eine damals weit unter Historikern weit verbreitete Überzeugung, habe den Verzicht Deutschlands auf seine Währung als ultimative Forderung in die Waagschale geworfen. Mit dem Abschied von der eigenen Währung, die damals nebem dem Schweizer Franken als stärkste Währung der Welt galt,  so der Gedanke, werde die politische Macht, die aus Deutschlands Wirtschaftkraft faktisch resultiere und sich in seiner Währung manifestiere, in für andere kontrollierbare Bahnen gelenkt. So könne zukünftig ein "deutscher Sonderweg" verhindert werden.

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