Landeserstaufnahmestelle Meßstetten | Bildquelle: RTF.1

Meßstetten:

Respekt, Dank und Anerkennung - SPD-Politiker besichtigen Landeserstaufnahmestelle

Stand: 14.07.15 13:58 Uhr

Müll in den Vorgärten, herumlungernde, betrunkene Flüchtlinge auf der Straße - darüber und über ähnliches hatten sich Anwohner von Meßstetten im Zollernalbkreis immer wieder beschwert. Der Hintergrund: in der nahehgelegenen Erstaufnahmestelle werden derzeit rund 1400 Menschen untergebracht. Ausnahmeerscheininung. Für die große Anzahl an Menschen, die dort untergebracht ist, funktioniere der Ablauf sehr gut, das sagen die dortigen Verantwortlichen. Der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Rosemann und sein Landtags-Parteikollege aus dem Wahlkreis Balingen, Hans-Martin Haller, haben gestern die LEA gestern besucht. Sie wollten sich selbst ein Bild von der aktuellen Lage machen. Ihr Fazit fällt durchweg positiv aus.


Wie sind die Flüchtlinge untergebracht? Diese Frage war nur ein Grund für die Politiker, die LEA zu besuchen. Ebenso interessierte sie die Frage, was der Leiter Frank Maier und seine Mitarbeiter täglich leisten. Das habe ihn sehr beeindruckt, berichtete Dr. Martin Rosemann nach seinem Rundgang durch die LEA. Und er wolle auch denjenigen, die dort haupt- und ehrenamtlich diese wichtige Aufgabe wahrnehmen, seinen Dank und auch seinen Respekt ausdrücken für diese wichtige Arbeit, die sie leisten würden. Denn sie würden damit Menschen helfen, die aus großer Not zu uns nach Deutschland kommen würden.

Laut Hans-Martin Haller sei es eine ungeheure Leistung, was Herr Maier und sein Team vollbringen würden. Aber auch was aus der Bürgerschaft von Meßstetten an Ehrenamtlichen eingebracht werde, das sei ein Highlight in dieser Republik. Deswegen: "Respekt, Dank und Anerkennung" – so der Landtagsabgeordnete.

Die ersten Flüchtlinge hatte die LEA Ende Oktober aufgenommen – 33 an der Zahl. Aktuell beherbergt die ehemalige Kaserne 1390 Asylsuchende aus acht Ländern. Damit ist die LEA deutlich überbelegt. Vertraglich vereinbahrt waren laut Frank Maier (Leiter der LEA) 1000 Bewohner für die Stadt Meßstetten, aber im Moment seien die Zugänge in Karlsruhe und auch sonst in Baden-Württemberg sehr hoch, sodass die Verantwortlichen in Meßstetten zur Vermeidung von Obdachlosigkeit noch zusätzliche Betten hätten aufstellen müssen, um die Menschen auch menschenwürdig unterbringen zu können.

Rosemann denke, dass eine Landeserstaufnahmestelle nie ein Ort sei, wo man besonders komfortabel untergebracht sei. Aber dafür glaube er, funktioniert das in Meßstetten in der Landeserstaufnahmestelle sehr gut. Und besonders wichtig sei ihm, dass die Menschen dort nicht nur untergebracht würden, sondern dass sie auch begleitet würden, dass sie hier auch Angebote bekommen würden zur Freizeitgestaltung.

Mit gemeinnützigen Tätigkeiten wie Reinigungsarbeiten oder Zäune-Bauen können sich sich die Asylbewerber etwas dazu verdienen. Viel wichtiger ist den LEA-Mitarbeitern aber, dass sie den Flüchtlingen so eine Tages-struktur ermöglichen. Das soll für mehr Akzeptanz bei der Meßstetter Bevölkerung sorgen. Täglich angebotene Deutschkurse sollen den Immingranten die Integration erleichtern. Und durch das Beibringen von deutschen Verhaltensregeln wollen die Mitarbeiter die Probleme mit den Anwohnern so gering wir möglich halten. Außerdem hätten sie ihr Angebot für den Shop innerhalb der LEA deutlich ausgeweitet, auch die Öffnungszeiten. Es gäbe dort jetzt quasi auch alles zu kaufen, was es beim Lidl zu kaufen geben würde. Davon versprechen sich die Mitarbeiter, dass die Flüchtlinge den ein oder anderen Gang in die Stadt vermeiden können. Sie hätten auch auch sonst viele Angebote, die sie den Flüchtlingen anbieten, damit sie sich dort auch aufhalten können – angefangen vom Künstlerraum bis hin zu einem Frauentreff.

Weiterhin problematisch sind die hohen Zugangszahlen. Von der Politik erhofft sich der Leiter der Landeserstaufnahmestelle, dass die Zustöme einerseits eingedämmt werden, und dass andererseits die Asylverfahren schneller zum Laufen gebracht werden. Laut Rosemann Themen, an denen die Bundesregierung bereits arbeiten würde.

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