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Tübingen:

Massenaustritt wegen Rechtsruck: AfD Tübingen verliert 8 von 10 Vorstandsmitglieder

Stand: 13.07.15 20:18 Uhr

12.07.2015. Der AfD-Kreisverband Tübingen verliert 8 von 10 Vorstandsmitglieder. Das teilten die zurückgetretenen Vorstandsmitglieder heute in einer Presseinfo mit. Man könne den AfD-Kurs "nicht mehr mit der notwendigen Überzeugung mittragen". Ursache sei die "inhaltliche thematische Entwicklung", welche die Partei genommen habe, und die "personellen Entscheidungen insbesondere des Bundesparteitages in Essen." Die zurückgetretenen Vorstandsmitglieder werden zugleich "überwiegend aus der Partei austreten."

Im Kreisverband Tübingen haben nun 8 von10 Vorstandsmitglieder ihre Ämter niedergelegt. Dazu gehören die beiden Sprecher Horst Speichert und Klaus-Dieter Kurt, sowie mit Monika Schotten und Lucas Freidel zwei der Stellvertreter. Außerdem haben auch der Schriftführer Stephan Dörr und die drei Beisitzer Prof. Starbatty, Siegfried Röck und Dr. Ulrich Haaf ihre Ämter niedergelegt.

In der Pressemitteilung heißt es weiter: "Aufgrund der inhaltlich-thematischen Entwicklung, welche die AfD genommen hat, und der personellen Entscheidungen insbesondere des Bundesparteitages in Essen, sehen wir die AfD auf einem Kurs, den wir nicht mehr mit der notwendigen Überzeugung mittragen können. Wir werden deshalb unsere Ämter im Kreisvorstand Tübingen niederlegen und überwiegend auch aus der Partei austreten."

Auf dem jüngsten Parteitag in Essen war Parteigründer Lücke, der zugleich den liberal-konservativen Flügel der Partei repräsentierte, in einer Kampfabstimmung seiner Konkurrentin Petry unterlegen, die für den nationalkonservativen und russlandfreundlichen Flügel der AfD steht. 

Lucke hatte daraufhin am vergangenen Freitag den Parteiaustritt bekannt gegeben. Schon im Vorfeld hatte Lucke seine Parteigänger in dem Verein "Weckruf 2015" gesammelt. .4.000 von 22.000 AfD-Mitglieder sollen in den vergangenen Wochen Luckes Verein beigetreten sein.

Vergangene Woche hatte Lucke die Vereinsmitglieder zudem darüber abstimmen lassen, ob man innerhalb der AfD in einen "Winterschlaf" gehen und auf bessere Zeiten warten solle, oder ob man eine neue Partei gründen solle, welche die Programmatik der AfD vor dem Rechtsruck wiederspiegelt. Etwa 2.600  der 4.000 Vereinsmitglieder hatten an der Abstimmung teilgenommen. Die Teilnehmer hätten mit einer  überwältigender Mehrheit von 75% für die Gründung einer neuen Partei gestimmt. 

Unter dem Namen "Neustart 2015"  bereitet der Kreis um Lucke seit letzter Woche die neue Parteigründung vor: Eine "Neustart 2015"-Homepage wurde bereits freigeschalten. Ende der Woche hatte die AfD bereits 5 von 7 Europaabgeordneten durch Parteiausstritt verloren. Zudem waren auch etliche Landtagsabgeordnete, so in Hamburg und Bremen, aus der AfD ausgetreten.

In ersten Meinungsumfragen nach dem Essener Parteitag ist die AfD auf einen Wert von 3% abgestürzt. Damit haben sich der Umfragewerte der vegangenen Monate halbiert.

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