Schüler im Unterricht | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Schüler fühlen sich wohl - Ergebnisse der Jugendstudie Baden-Württemberg liegen vor

Stand: 07.07.15 08:56 Uhr

Die Landesregierung will sich intensiv für die Belange von Jugendlichen einsetzen. So war es heute vom Kultusministerium zu vernehmen. Deshalb sei den Beteiligten wichtig, zu wissen, was junge Menschen denken und fühlen. Und deshalb sei für die Regierung auch die kürzlich im Land erhobene Jugendstudie von großer Bedeutung. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Jugendstiftung und des Landesschülerrates. Gefördert wird sie vom Kultusministerium. Heute haben die Beteiligten die Ergebnisse vorgestellt.


Rund 2400 Schüler zwischen 12 und 18 Jahren aus nahezu allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs wurden befragt – zu Themen wie Freundschaft, Medien, Schule, Engagement, Werte und Zukunft. Erfreulich dabei sei laut Kultusminister Andreas Stoch, dass sich 84 Prozent der Schüler an ihrer Schule wohlfühlen würden. Und was die eigene Klasse angehe, seien es sogar noch mehr, nämlich 88 Prozent der Schüler. Das sei für die Landesregierung auch ein Anzeichen dafür, dass das Zusammenleben der Schülerinnen und Schüler an den Schulen funktionieren und dass auch der Kontakt zu den Lehrern, Thema des Feedbacks, des Zusammenarbeitens sehr gut funktionieren würde.

Die Jugendlichen würden Themen, die die Gesellschaft prägen, für sehr wichtig halten. Ein Beispiel: Die Medienbildung. Nach Meinung der Vorsitzenden des Landesschülerrates, Johanna Lohrer, müssten Jugendliche besser über die Möglichkeiten im Bereich der medialen Präsenz und der damit verbundenen Gefahren aufgeklärt werden. Bereits 80 Prozent der 12 bis 14-Jährigen in sozialen Netzwerken sind aktiv. Das heiße, man müsse schon recht früh anfangen mit dieser kritischen Medienauseinandersetzung. Denn gerade hier könne es der 18-Jährigen zufolge zu Gefahrensituationen kommen, die man in einem solch jungen Alter selbständig vielleicht noch nicht reflektieren könne. Sie begrüße, dass die Landesregierung das Thema im Bildungsplan aufgenommen habe.

Ihrer Meinung nach sollten Schüler auch mehr über ihre Rechte und Möglichkeiten zur Teilhabe erfahren, um Politik schon an der Schule miterleben zu können. Dazu gehöre auch die Stärkung des Gemeinschaftskundeunterrichts.

Ein ganz zentraler Punkt der Studie sei die Berufsorientierung: Dabei gehe laut Lohrer aus der Studie hervor, dass ein Bedarf an Unterstützung durch die Schulen von 55,8 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler gefordert werde. Der Landesschülerrat begrüße sehr die Einführung des Unterrichtsfachs Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung, die vielleicht auch zu einer effektiveren Orientierung in diesem Bereich die Schülerinnen und Schüler führen kann.

Auch die Gesundheit sei ein wichtiges Thema bei den Jugendlichen. Einen hohen Stellenwert hätten auch Familie und Freunde: Stoch glaube, dass Befürchtungen davor, dass Jugendliche diese Orientierungsfelder, auch diese Wohlfühlorte verlieren, oder sie nicht mehr schätzen würden, unbegründet seien. Er glaube, junge Menschen wüssten sehr, gut, was ein funktionierender sozialer Kontext bedeuten würde – sei es Familie, sei es Freundeskreis.

Johanna Lohrer äußerte den Wunsch, dass die Landesregierung und alle am Schulwesen Beteiligten die entsprechenden Schlussfolgerungen aus der Jugendstudie ziehen. Gerade was die Themen Gesundheit, Medienbildung und Berufsorientierung angeht, konnte der Minister sie beruhigen. Diese seien Leitthemen im Bildungsplan.

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