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Port El Kantaoui/Tunesien:

Mindestens ein deutscher Urlauber aus NRW bei Terroranschlag in Tunesien getötet - weitere Opfer aus Deutschland nicht ausgeschlossen - Ausflüge abgesagt

Stand: 28.06.15 12:18 Uhr

Mindesrens ein deutscher Gast ist unter den Opfern des islamistischen Terroranschlags im tunesischen Ort Port El Kantaoui. Dies wurde vom deutschen Auswärtigen Amt bestätigt. Leider könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass noch weitere deutsche Gäste unter den Opfern sind, so das Amt und der betroffene Reisekonzern TUI. Eine Bestätigung der Behörden liege derzeit noch nicht vor. "Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im TUI Konzern trauern um die Opfer des Terrors in Tunesien. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien und sprechen ihnen unser tief empfundenes Mitgefühl aus", sagt Christian Clemens, Vorsitzender der TUI Deutschland Geschäftsführung.

Das deutsche Opfer des Terroranschlags auf ein Touristenhotel in Tunesien stammt aus der Stadt Korschenbroich in NRW. Das bestätigte Korschenbroichs Bürgermeister Dick am Samstagabend der in Rheinischen Post. "Es handelt sich um eine männliche Person", sagte Dick. Zu weiteren Details wollte sich der Verwaltungschef nicht äußern. Dick sprach von einem "traurigen Anlass" und verurteilte den "hinterhältigen Terroranschlag aufs Schärfste". Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss sei bereits am Samstagnachmittag um Amtshilfe gebeten worden, um die Angehörigen sofort zu informieren, berichtet die Zeitung unter Berufung auf gut informierte Polizeikreise.

Die oberste Priorität hätten jetzt Hilfsmaßnahmen für betroffene Kunden und Kollegen. Ein Team von psychologisch geschulten TUI Mitarbeitern sei in Tunesien, um die Gäste vor Ort in allen Belangen zu unterstützen.

Unterdessen seien die Wünsche nach einer vorzeitigen Rückreise nach Deutschland deutlich zurückgegangen. TUI rechnet damit, dass insgesamt etwa 250 deutsche Gäste ihren Urlaub abbrechen. Etwa 3.500 Urlauber, und damit die große Mehrheit, möchte in Tunesien bleiben.

Auf der deutschen TUI Kundenhotline sind bislang rund 500 Anrufe von Urlaubern eingegangen, die ihre Tunesienreise umgebucht oder storniert haben. Als alternative Urlaubsziele wurden vor allem die Kanarischen Inseln, die Türkei und Ägypten gewählt.

TUI Deutschland reagiere weiterhin mit maximaler Kulanz in dieser Ausnahmesituation: Unverändert gilt, dass alle Gäste, die bis zum 15. September eine Reise nach Tunesien geplant hatten, kostenlos umbuchen oder auch stornieren können.

Als Vorsichtsmaßnahme hat TUI das komplette Ausflugsprogramm in Tunesien zunächst bis einschließlich 30. Juni abgesagt.

Weit über 30 Menschen waren bei dem Anschlag am Freitag auf das Urlauberhotel nahe des Badeorts Sousse getötet worden. Hier haben am Samstag Abend viele Menschen gegen islamistischen Terror demonstriert. Für den Tourismus des Landes bedeutet der Anschlag einen schweren Rückschlag. 

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