Marktüberwachung Baden-Württemberg | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Nahezu jedes zweite Produkt durchgefallen - Marktüberwachung Baden-Württemberg zieht Bilanz

Stand: 23.06.15 17:07 Uhr

Seit Januar 2014 ist im Regierungspräsidium Tübingen die neue Abteilung Marktüberwachung angesiedelt. Zum ersten Mal wurden damit landesweite Kompetenzen des Verbraucherschutzes in einer Behörde gebündelt. Die Mitarbeiter überwachen und prüfen die Einfuhr und den Verkauf von unterschiedlichsten Produkten, wie beispielsweise Elektrogeräte, Kinderspielzeug aber auch Strahlträger, Anlagen und Maschinen auf ihre Produkt- und Chemikaliensicherheit sowie Energieeffizienz. Nach knapp 1,5 Jahren hat die Abteilung Marktüberwachung jetzt ein erstes Fazit ihrer Arbeit gezogen.


Vor unsicheren Produkten, beispielsweise einem viel zu leistungsstarken Laserpointer, sollen die baden-württembergischen Verbraucher von der Abteilung Marktüberwachung geschützt werden. Über 8.000 Prüfungen von Produkten haben die Verantworlichen von Januar 2014 bis zum Mai dieses Jahres vorgenommen. Die Bilanz: im Schnitt wies etwa jedes zweite Produkt einen Mangel auf. Das heißt es entsprach nicht den Zulassungs- und Beschaffenheitsanforderungen der EU.

"Das sind oft Kleinigkeiten, formale Mängel. Dass die Bedienungsanleitung zum Beispiel nicht lesbar war oder garnicht vorhanden war. Aber auch durchaus schwierigere und komplexere Mängel, technische Mängel. Dass elektrische Geräte zum Beispiel zu echten Gefährdungen der Verbraucher durch Stromschlag oder andere Gefahren führen konnten", erklärt Peter Goossens, Leiter der Abteilung Marktüberwachung des Regierungspräsidiums Tübingen.

Bei einem entdeckten Mangel genüge oftmals schon ein Gespräch mit dem Hersteller. Die meisten seien bereit ihre Produkte vom Markt zu nehmen und nachzubessern. Bei anderen müssten Bußgelder verhängt werden. Insgesamt rund 14.300 Euro hat die Behörde in den knapp eineinhalb Jahren eingezogen. Dennoch seien die vielen Beanstandungen kein Grund zur Sorge der Verbraucher. Die Beanstandungsquote sei auch deshalb so hoch, weil die Behörde ganz gezielt die Produktarten untersuche, bei denen ein Mangel sehr wahrscheinlich vermutet werde. Darüber hinaus arbeite man sehr eng mit dem Zoll zusammen. Dieser sende regelmäßig Produkte, die bei der Einfuhr verdächtig erschienen seien, so Goossens.

Dass die Marktüberwachung beim Regierungspräsidium Tübingen zentral gebündelt worden ist, habe sich bisher als richtige Entscheidung erwiesen. Die Rückmeldungen der Unternehmen, so der Leiter der Abteilung Marktüberwachung, seien sehr gut. Viele begrüßten es, dass sie nur noch von einer Behörde das Prüfergebnis zur Marktüberwachung bekämen. Und auch intern habe der Zusammenschluss Vorteile. Ein Produkt, beispielsweise ein Fernseher, könne so von den unterschiedlichen Referaten nach unterschiedlichen Aspekten untersucht werden. Am Ende stünde dann ein gemeinsames Ergebnis. Dies habe sich als sehr effizient erwiesen, schildert Goossens.

Mit gebündelter Kraft sollen in Zukunft noch mehr Produkte unter die Lupe genommen werden. Nicht nur um die Sicherheit der Verbraucher, sondern auch um faire Wettbewerbsbedingungen für die baden-württembergischen Unternehmen zu gewährleisten.

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